Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll157. Sitzung / Seite 164

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Wir wissen, Palmöl ist das billigste Öl der Welt, aber gleichzeitig wissen wir bei näherer Betrachtung auch, es ist das teuerste Öl der Welt, denn es geht um unser Klima, es geht um unsere Luft, es geht um arbeitende Menschen und es geht um unsere Ge­sundheit. Es ist also wirklich an der Zeit, dass wir hier aktiv werden! – Danke. (Beifall beim Team Stronach sowie des Abg. Pirklhuber.)

16.23


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Huainigg. – Bitte.

 


16.24.07

Abgeordneter Dr. Franz-Joseph Huainigg (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Minister! Ho­hes Haus! Ich möchte Kollegen Steinbichler danken, das ist wirklich eine sehr gute und wichtige Debatte, die wir heute führen. Gleichzeitig möchte ich zurückweisen, was Kol­lege Pirklhuber dem Minister vorgeworfen hat. Er hat wirklich sehr gut und sehr sach­lich geantwortet, eine klare Strategie vertreten.

Ich habe selbst ausprobiert, ohne Palmöl in der Früh auszukommen. Das geht kaum. Also Palmöl ist in Zahnpasta, im Müsli, im Brot, in Nutella drinnen – das wurde schon gesagt –, fast überall ist Palmöl drinnen. Auch dürfte man sich gar nicht mit Seife wa­schen oder die Wäsche waschen, weil da auch Tenside und Palmöl drinnen sind. Also kommt man gar nicht daran vorbei.

Was in Indonesien, in Malaysia passiert, ist natürlich wirklich ein Wahnsinn, denn dort werden, wie schon gesagt wurde, die Wälder, die Urwälder abgeholzt, und zwar jeden Tag in der Größe von 300 Fußballfeldern, damit Palmölplantagen angesetzt werden kön­nen. Das hat einerseits einen sehr hohen CO2-Ausstoß zur Folge, dadurch ist Indone­sien mit 8 Prozent am weltweiten CO2-Ausstoß schuld und auf Platz drei hinter den USA und China weltweit.

Nur, meine Damen und Herren: Palmöl ist ein gutes Produkt, denn was ist die Alterna­tive? – Sojaanbau, Sonnenblumenkerne, das kostet alles viel mehr Fläche und ist kei­ne wirklich gute und nachhaltige Alternative. Auch das, was vorgeschlagen wurde, näm­lich dass man Palmöl ausschließlich durch Butter ersetzen sollte, wird nicht funktionie­ren, da auch die Nahrungsmittel der Kühe und der Ausstoß an Methangas enorme wä­re – und das wäre alles andere als nachhaltig.

Was können wir tun? – Wir können Bewusstsein schaffen – tatsächlich ist auch diese Debatte hier wichtig –, sodass der Konsument auch schaut, ob Palmöl auf dem Produkt draufsteht – das muss laut einer EU-Richtlinie draufstehen –, und man weniger Fertig­produkte kauft und selbst einmal kocht. Das ist auch etwas ganz Wichtiges, was in der Weihnachtszeit vielleicht auch allen im doppelten Sinne guttut.

Was auch wichtig ist, ist, dass wir Kleinbauern in Indonesien fördern, die auf Land bau­en, das nicht gerodet werden muss, also dass wir wirklich diese fördern und auch aus­bilden. Wir müssen auch Marken wie Fair-Trade-Palmöl entsprechend fördern und pro­pagieren, damit unter menschlichen Bedingungen rodungsfreies produziertes Palmöl ver­mehrt gekauft wird. Das entspricht auch der Menschenwürde, wie sie in der Verfassung verankert gehört. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Lugar.)

16.28


Präsidentin Doris Bures: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeord­nete Mag. Brunner. – Bitte.

 


16.28.54

Abgeordnete Mag. Christiane Brunner (Grüne): Frau Präsidentin! Herr Minister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Ich bedanke mich auch für die heutige Debatte. Ich finde, es ist eine sehr wichtige Debatte, weil sie sehr viel-


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