Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll160. Sitzung / Seite 266

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Bayr zu Wort. – Bitte.

 


19.18.03

Abgeordnete Petra Bayr, MA (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich werde auch auf die Bürgerinitiative betreffend Gynäkologie und Geburts­hilfe eingehen. Wir haben dazu ja sehr breite Stellungnahmen eingeholt, nicht nur vom Gesundheitsministerium, sondern auch vom nicht zuständigen Sozialministerium, darüber hinaus vom Land Niederösterreich, von der Verbindungsstelle der Bundes­länder, von der Ärztekammer, von der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und vom Österreichischen Hebammengremium, und alle sagen uns unisono, was schon erwähnt worden ist, nämlich dass es erst ab einer statistischen Anzahl von 365 Geburten pro Jahr sinnvoll ist, eine eigene Station zu haben; sowohl ökonomisch sinnvoll als auch medizinisch sicher, damit es quasi genügend Training für das Personal gibt und genügend Geburten durchgeführt werden, um auch medizinisch in Übung zu bleiben. Ich glaube, wir haben es uns nicht sehr einfach gemacht, und wenn wirklich sieben unterschiedlichste Stellen mit sehr unterschiedlichen Interessen zu diesem Thema das Gleiche sagen, dann glaube ich, dass wir dem durchaus vertrauen können.

Ich möchte das aber zum Anlass nehmen, Sie auf etwas hinzuweisen: Wir haben in Österreich überhaupt keine Tradition mit Multiparteiengruppen oder mit Vielparteien­gruppen oder Allparteiengruppen bei uns im Parlament, aber wir haben seit ungefähr zwanzig Jahren eine, und diese fußt auf der Internationalen Konferenz über Bevöl­kerung und Entwicklung von Kairo, welche 1994 stattfand. Diese Vielpartei­engruppe setzt sich mit sexueller und reproduktiver Gesundheit und dazugehörigen Rechten auseinander. Ich möchte alle, die daran Interesse haben, in diese Gruppe einladen, da ich glaube, dass es im Bereich von Geburtshilfe, Gynäkologie und Sexu­alität sehr viel zu tun gibt.

Zum Beispiel wissen wir, dass in Österreich ungefähr in 33 Prozent aller Geburten ein Kaiserschnitt durchgeführt wird. Die WHO ist der Meinung, dass das normalerweise in 15 Prozent der Fälle medizinisch geboten ist. In Österreich sind wahrscheinlich auch aufgrund einer besseren Gesundheit der Mütter weniger von Risikogeburten betroffen, und der Durchschnitt könnte bei uns durchaus noch niedriger sein.

Dazu und auch zu Fragen wie: Was können Hebammen?, Braucht es bei jeder Geburt auch einen Facharzt, reicht nicht oft auch nur eine Hebamme im Spital?, ist es spannend, sich zu unterhalten. Natürlich haben wir auch den internationalen Fokus im Auge, indem wir uns zum Beispiel über Müttersterblichkeit weltweit unterhalten und darüber, was Österreichs Beitrag dagegen sein könnte.

Wenn Sie Interesse haben, dann lade ich Sie gerne ein, bei dieser Mehrparteiengruppe mitzumachen. – Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ.)

19.20


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Diesner-Wais. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


19.20.47

Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich spreche ebenfalls zur Bürgerinitiative 103, in der es um die Grundversorgung durch die Geburtenhilfestation in jedem Krankenhaus geht.

Dazu möchte ich sagen: Ich verstehe es als Frau und als Mutter, dass diese Bürgerinitiative ein irrsinnig großes Anliegen der Bevölkerung ist – vor allem, da ich meine zwei Kinder ebenfalls in Waidhofen zur Welt gebracht habe und dort bestens


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite