Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll160. Sitzung / Seite 321

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Weiters ist das Pflegesystem ein großer und wichtiger Bereich, der da auch mithineinspielt, denn wir wissen ja, dass sehr viele Frauen zu Hause die Pflege ver­richten und pflegebedürftige Angehörige zu versorgen haben. Das ist natürlich auch ein großes Problem. Zudem finde ich es schade, dass sich die ÖVP bei einem weiteren Problem nicht durchgesetzt hat, nämlich was die bessere Anrechnung von Kinderer­ziehungszeiten betrifft, denn das findet sich im neuen Regierungsprogramm, das heute präsentiert wurde, leider nicht.

Aufgrund der kurzen Zeit muss ich jetzt enden, denn ich brauche für meinen nächsten Antrag noch ein paar Minuten. Wie gesagt: Es gibt da viel zu tun. Ich hoffe, dass wir gemeinsam gute Lösungen finden werden und die Frauenarmut auch gemeinsam be­kämpfen können. Danke. (Beifall beim Team Stronach sowie der Abg. Schittenhelm.)

22.31


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Greiner. – Bitte.

 


22.31.36

Abgeordnete Mag. Karin Greiner (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ob eine Frau wirtschaftlich eigenständig und selbstbe­stimmt leben kann, hängt wohl entscheidend vom Beruf und von ihrer Arbeit ab. Jetzt wissen wir, dass im öffentlichen Dienst die berufliche Gleichbehandlung mehrheitlich gut funktioniert. Schauen wir kurz in die Privatwirtschaft: Welche Maßnahmen sind da notwendig? Wie erreichen da mehr Frauen Führungspositionen? – Wir haben heute schon kurz die Quote für mehr Aufsichtsrätinnen angesprochen. Diese Quote existiert in öffentlichen Unternehmungen, in Privatunternehmungen bis dato aber nicht. Das wird sich mit Beginn des nächsten Jahres ändern.

Teilweise haben meine Vorrednerinnen schon angesprochen, wie brisant Teilzeit­dienst­verhältnisse sind, weil den Betroffenen einfach nicht bewusst ist, welche Aus­wirkungen das auf die Pension hat. Frauen müssen aber mitunter feststellen, dass sie, selbst wenn sie Vollzeit arbeiten, um einiges weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen in der gleichen Funktion. Statistiken belegen, dass Frauen um 22,4 Prozent weniger verdienen. Das ist alarmierend! Da hielte ich die innerbetriebliche Lohntrans­parenz für ein probates Mittel, um dem entgegenzuwirken. (Beifall bei der SPÖ.)

Ein weiterer Lösungsansatz gegen Frauenarmut ist der angestrebte Mindestlohn von 1 500 €. Sehr geehrte Damen und Herren, setzen wir diese Schritte gemeinsam, um nachhaltig der Armut von Frauen – insbesondere im Alter – entgegenzuwirken. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Schittenhelm.)

22.33


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Durchschlag. – Bitte.

 


22.33.15

Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bei manchen Themen fühlt man sich ein bisschen an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ erinnert. Seit gefühlten hundert Jahren beschäftigt uns die Frage, wie wir Frauenarmut während des Erwerbslebens und in der Pension beseitigen können. Es gibt kleine Lichtblicke. Die Einkommensschere hat sich in den Jahren zwischen 2004 und 2014 für ganzjährig Vollzeitbeschäftigte von 22,5 auf 18 Prozent vermindert. Das ist zumindest einmal ein kleiner Lichtblick.

Wenn wir jetzt darüber nachdenken, welche Maßnahmen zu einer weiteren Redu­zierung der Einkommensschere führen könnten, dann muss man sich zum Beispiel


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