Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll162. Sitzung / Seite 30

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und dass sie die Inhalte, die sie aus dem Internet und von anderen Medien bekommen, ethisch reflektieren können

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


Abgeordnete Sigrid Maurer (Grüne): Wir beobachten zunehmend Aktivitäten von Ver­treterInnen der Bertelsmann Stiftung in Österreich und auch einen regen Austausch mit der Politik. Bei der Ankündigung, Schulklassen mit Tablets und Computern auszustat­ten und Digitale Grundbildung einzuführen beziehungsweise die Digitalisierung der Bil­dung zu forcieren, stellt sich auch die Frage, wie das vonstattengehen wird und wer davon wirtschaftlich profitiert. Bertelsmann ist der größte Anbieter, eigentlich fast ein Mo­nopolist, in diesem Bereich.

Wie werden Sie sicherstellen, dass sich Österreich nicht von diesem Monopolisten Ber­telsmann Stiftung abhängig macht?

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Wir haben jetzt schon einen wirklich großen Pool an Lernmaterialien, die viele Pädagoginnen und Pä­dagogen wahrscheinlich im Wesentlichen in ihrer Freizeit zusammengestellt und entwi­ckelt haben und die sich sehr gut bewähren. Deshalb wollen wir auch ein Portal ma­chen, wo wir diese Lernmaterialien zusammenfassen und den Pädagoginnen und Pä­dagogen zur Verfügung stellen.

Wir diskutieren auch mit den einzelnen Verlagen, denn „E-Book Plus“ ist ja auch ein Thema für uns, um Lernmaterialien beziehungsweise Schulbücher digital zu bekom­men, die sehr interaktiv sind und die auch besser angenommen werden und für Päda­goginnen und Pädagogen besser gestaltbar sind.

Wir werden beim Infrastrukturthema versuchen – das habe ich auch schon erwähnt –, ein Finanzierungskonzept zu erstellen, und werden auch unterschiedliche Finanzie­rungsmöglichkeiten ausloten, und zwar PPP-Modelle genauso wie Kooperationen mit der Industrie. Wir werden da sehr genau hinschauen, keine Frage.

 


Präsidentin Doris Bures: Wir gelangen nun zur 11. Anfrage, jener des Herrn Abge­ordneten Mayer. – Bitte.

 


Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Guten Morgen, Frau Präsidentin und Frau Minis­terin! Ich komme zu einem weiteren sensiblen Thema, wie ich meine. Ich kann mich erinnern, dass ich mich bereits als junger Volksschullehrer maßlos geärgert habe, als segregiert wurde, als Kinder mit Legasthenie oder mit Dyskalkulie, wie sich später he­rausgestellt hat, einfach in Sonderschulen im wahrsten Sinne des Wortes abgescho­ben wurden.

Es war eine wichtige Errungenschaft, dass man über die Jahre hinweg im Bereich In­tegration zumindest erreichen konnte, dass Schüler, die einseitige Schwächen und Ähn­liches aufweisen, selbstverständlich ins Regelschulwesen integriert werden. Die UN-Behindertenrechtskonvention erinnert uns daran und fordert von uns Inklusion, das heißt, eine gemeinsame Erziehung von Menschen mit Behinderung und solchen ohne Behinderung, weil die gemeinsame Erziehung auch große Vorteile für die sogenannten gesunden Kinder hat.

Es ist wichtig, dass man diesen Schritt setzt und schaut, wo das möglich ist. Es gibt ja Modellregionen in Tirol, in Kärnten und in der Steiermark; dort hat man Modellversuche gestartet.

Meine Frage ist: Wie geht es weiter, wenn diese Modellversuche 2020 auslaufen, und was kann man erwarten, wenn der Modellversuch Inklusion abgeschlossen ist?

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