Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll162. Sitzung / Seite 31

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Die schriftlich eingebrachte Anfrage, 258/M, hat folgenden Wortlaut:

„Was passiert nach Ablauf des Pilotprojekts ‚Inklusive Modellregionen‘ in Tirol, Kärnten und der Steiermark nach 2020?“

*****

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Sie haben soeben die UN-Behindertenrechtskonvention erwähnt. Wir haben uns dazu bekannt, diese um­zusetzen. Wir haben schon vor längerer Zeit Modellregionen geschaffen, und zwar in Tirol, in Kärnten und in der Steiermark, und diese arbeiten auch. Dabei geht es darum, genau in solchen Regionen auszuprobieren, welche Schulen, welche Unterrichtsmo­delle gut funktionieren. Genau daraus will man ja lernen. Diese Modelle werden wis­senschaftlich begleitet, werden auch immer wieder evaluiert, um zu schauen: Was be­währt sich, und was bewährt sich weniger?, um für Österreich, für ein österreichisches System zu lernen.

Ich war vor Kurzem in Südtirol und habe mir dort eine seit 40 Jahren gelebte Inklusion ansehen können. Dort gibt es keine Sonderschulen mehr, sondern alle Kinder sind in inklusiven Schulen untergebracht, werden in inklusiven Schulen beschult. Es ist wirk­lich sehr eindrucksvoll, wie das dort gelebt wird und wie diese Kinder dann plötzlich Teil der Gesellschaft sind und in der Gesellschaft auch ganz anders aufgenommen werden. Davon können wir viel lernen.

Wir werden immer wieder, wie ich schon erwähnt habe, begleitend evaluieren und hin­schauen, um im Jahre 2020 eine Faktenlage zu haben: Was hat sich bewährt, was hat sich weniger bewährt, und wie kann man dann ein Modell auf ganz Österreich ausrol­len?

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Ich finde die Möglichkeit, das in Modellregionen aus­zuprobieren, gut. Den Fehler, dies nicht zu tun, hat man ja jetzt bei der Neuen Mittel­schule zum Teil gemacht, das muss man ganz offen eingestehen, aber es ist positiv, dass man das jetzt versucht und dann das Ideal miteinbindet.

Meine Frage: Welche Ressourcen stehen dann für die Inklusion zur Verfügung?

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Ich kann Ihnen die Ressourcen nennen, die wir zurzeit im System haben.

Für die Beschulung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind im Schul­jahr 2016/17 6 506 Planstellen vorgesehen; das sind 10,6 Prozent aller genehmigten Planstellen in den Pflichtschulen. Davon profitieren jetzt 30 700 Schülerinnen und Schü­ler. Ein Gutteil davon, in etwa 17 000, werden in inklusiven Schulen unterrichtet und 13 000 Kinder in Sonderpädagogischen Zentren.

Das sind die Ressourcen jetzt, aber diese Modellregionen, wie gesagt, sind genau da­für da, um zu lernen, um dann auch hinzuschauen, wie viele Ressourcen es braucht, wie wir damit umgehen und wie wir diese Ressourcen auch bereitstellen können.

 


Präsidentin Doris Bures: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Mölzer.

 


Abgeordneter Wendelin Mölzer (FPÖ): Frau Präsident! Frau Minister! Wir wissen, dass es auch zahlreiche Eltern von vor allem schwer beeinträchtigten oder schwer be­hinderten Kindern gibt, die keine große Freude mit diesem Modell der Inklusion haben


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite