Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll162. Sitzung / Seite 33

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ist, wie sie ist. Deshalb ist mir Autonomie wirklich ein Anliegen, um sie auch tatsächlich vollrechtsfähig, wenn Sie so wollen, zu machen. Es geht um neun öffentliche Pädago­gische Hochschulen, fünf private, die wir einladen, daran teilzunehmen – im Übrigen sind die schon jetzt quasi autonom und vollrechtsfähig, weil sie ja privat sind –, und wir wissen auch, dass wir nur an vier Hochschulen das Gesamtangebot der Lehramtsstu­dien haben. Das heißt, hier liegt eine Bündelung faktisch auf der Hand.

Es gibt ja diese vier Verbundregionen in Österreich, die mit dem Zusammenschluss der Pädagogischen Hochschulen und Universitäten die PädagogInnenbildung Neu ausge­rollt haben, und jetzt ist es naturgemäß und naheliegend an der Zeit, dass wir sie auch in die Autonomie überführen.

Wir machen im Laufe dieses Jahres einen Hochschulentwicklungsplan, der auch den Rahmen festlegen und die Vision, wo wir hinsteuern wollen, zeichnen wird, gemeinsam mit den Pädagogischen Hochschulen, gemeinsam mit den Aufsichtsgremien, und dann geht es in die organisatorische Umsetzung. Dann braucht es auch eine Adaptierung des Gesetzes, ein angepasstes Studienrecht – das braucht es schon viel früher, denn da sind wir schon unterwegs –, und wir müssen ihnen, wie gesagt, die Gestaltung auch ermöglichen, sage ich, denn zurzeit ist es so, dass die Pädagogischen Hochschulen für die Themen Recht, Ressourcen und andere Themen mit Personal nicht entsprechend ausgestattet sind. Wir müssen diese Verwaltungsverbünde in den vier Regionen schaf­fen, damit sie überhaupt in die Vollrechtsfähigkeit und in die Autonomie übergeführt wer­den können.

Wir wollen bündeln, an den jeweiligen Knotenpunkten, die wir jetzt schon haben, Ver­bundhochschulen schaffen. Die Standorte bleiben erhalten – das ist mir ganz wichtig –, weil wir diese Standorte für die Aus- und Weiterbildung vor Ort in den Regionen brau­chen, aber es soll dann pro Region quasi eine Verbundhochschule geben, wo alle zu­sammenwirken, und diese Verbundhochschulen werden auch gemeinsam gesteuert.

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


Abgeordneter Dr. Karlheinz Töchterle (ÖVP): Ja, das sind durchaus erfreuliche Pers­pektiven. Es mischt sich allerdings bei mir eine Sorge hinein, und daher stelle ich eine Zusatzfrage; die Sorge ist: die Gefahr von Parallelstrukturen. Es wäre unsinnig, zum Beispiel an den Pädagogischen Hochschulen fachwissenschaftliche Institute zu errich­ten. Teilen Sie diese Bedenken, und wenn ja, wie können Sie sie zerstreuen?

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Die PädagogInnen­bildung Neu ist, wie ich immer sage, die Kombination des Besten aus beiden Welten, nämlich die Pädagogik, die Didaktik, die Methode, die Unterrichtsprinzipien und die bil­dungswissenschaftlichen Ansätze aus den Pädagogischen Hochschulen und die fach­wissenschaftlichen Komponenten aus den Universitäten. Das wurde bei der Pädago­gInnenbildung jetzt in, wie ich meine, sehr guter Weise kombiniert.

Es wäre nicht gescheit, Fächer wie Mathematik oder Biologie mit allen wissenschaftli­chen Forschungsprojekten und Themen, die wir an den Universitäten haben, an den Pädagogischen Hochschulen neu aufzubauen. Das wären in der Tat Doppelgleisigkei­ten, und das wollen wir nicht.

Was ich will, ist, dass sich die Pädagogischen Hochschulen auf die Pädagogik, auf die Bildungswissenschaft konzentrieren. Da sollen sie gemeinsam mit den Universitäten forschen, denn wir haben ja auch vor, Doktoratsprogramme gemeinsam zu dotieren und aufzulegen.

 


Präsidentin Doris Bures: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Gamon.

 


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