Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll171. Sitzung / Seite 243

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20.47.01

Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Kolle­ginnen und Kollegen! Ich möchte mich auch zur Bürgerinitiative „Fakten helfen!“ äu­ßern und möchte voranstellen, dass ich nicht finde, dass es sich um eine ideologische Diskussion handelt. Es ist für mich eine Diskussion, der man vor allem eine Frage vo­ranstellen muss, nämlich: Was schützt am besten vor Schwangerschaftsabbrüchen? – Die Antwort kann doch eigentlich nur sein: Am besten schützt davor, dass es nicht zu einer ungewollten Schwangerschaft kommt. Dann stelle ich die nächste Frage: Wie schützt man sich am besten vor einer ungewollten Schwangerschaft? – Indem man ver­hütet.

Ich denke mir, das ist die Antwort auf die Frage. Daher muss der Ansatz in dieser Dis­kussion meiner Ansicht und auch der Ansicht der sozialdemokratischen Fraktion nach sein: Prävention und Sexualaufklärung. In sie muss investiert werden, und man muss darüber diskutieren und – wie Kollegin Bayr schon gesagt hat – auch in Richtung Gra­tisverhütungsmittel denken. Sonst wird man immer vor der Tatsache stehen, dass sich Frauen mit dieser für sie schwierigen Situation auseinandersetzen müssen, eine unge­wollte Schwangerschaft haben und sich diese Frage selber stellen müssen: Schwan­gerschaftsabbruch ja oder nein?

Die Motive, davon bin ich auch überzeugt, sind ausreichend erforscht. Es gibt in Öster­reich sechs Studien, aus denen man ersehen kann, welche Motive es dafür gibt. In den Stellungnahmen wird darauf hingewiesen – das wurde heute auch schon angespro­chen –, dass es die derzeitige gesetzliche Lage in Österreich einfach sehr schwer macht, valide Daten zu erhalten. Vor allem darum, weil nicht in allen Bundesländern Schwan­gerschaftsabbrüche durchgeführt werden, die Schwangerschaftsabbrüche eben nicht kos­tenlos sind, sie in öffentlichen Krankenhäusern und in privaten Krankenanstalten durch­geführt werden. Deswegen ist die Erhebung einfach sehr schwer, sodass keine validen Daten von einer Statistik erwartet werden können.

Unser Standpunkt ist daher ganz klar: Aufklärung und Prävention, wie ich schon gesagt habe, sowie eventuell auch Gratisverhütungsmittel haben ganz klar Vorrang vor statis­tischen Erhebungen, die aus unserer Sicht keiner einzigen Frau in ihrer schwierigen Le­benssituation tatsächlich helfen können. (Beifall bei der SPÖ.)

20.49


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Grillitsch. – Bit­te, Herr Abgeordneter.

 


20.49.23

Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Österreich ist ein Land mit sehr vielen Möglichkeiten, um eine wirkliche Energiewende einzuläuten: Es ist mit Wasser, Wind, Sonne – sie scheint überall in Österreich –, Bio­masse und einem sehr hohen Waldanteil ausgestattet. Daher, glaube ich, ist es ein Ge­bot der Stunde, nicht nur von einer Energiewende zu reden, sondern endlich auch ent­sprechend zu handeln.

Wir wissen ja heute, dass es beispielsweise länger dauert, ein Atomkraftwerk stillzule­gen, als ein neues zu bauen. Die Bayern haben sich zum Beispiel entschlossen, drei Atomkraftwerke stillzulegen. Sie haben dabei jedoch ein Problem: Sie wissen nicht, wo­hin mit 14 Prozent radioaktivem Abfall. – Wo lagern wir das?

Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, wir reden immer vom Kli­mawandel, auch hier im Hohen Haus. Wir verweisen auf seine Auswirkungen: Dürreka­tastrophen und Überflutungen, verbunden mit Migration, Sturmkatastrophen – Hoch­wasser ist schon genannt worden. Daher dürfen wir hier im Hohen Haus nicht nur zu sorgsamem Umgang mit Energie und Ressourcen aufrufen, sondern die Politik hat auch


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