Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll173. Sitzung / Seite 212

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Keine Frage!), und das ist halt nun einmal der Hauptverband, der nicht auf unendlichen Ressourcen sitzt (Abg. Öllinger: Ich habe nichts gesagt!), und das ist auch das Gesundheitsministerium, das da vermittelnd tätig sein muss.

Wir haben uns wirklich bemüht, diesen österreichischen Erfolgsweg fortzusetzen. Ich glaube daher, es ist ein bisschen unfair, lieber Kollege Spindelberger, wenn du vom wahren Gesicht und vom Abcashen sprichst. Man muss sagen: Grosso modo ist die österreichische Pharmawirtschaft ein sehr guter Partner. Und die Menschen in Österreich werden mit sehr, sehr guten Medikamenten versorgt, das muss ich einmal öffentlich sagen. Die medizinischen Erfolge der Pharmaindustrie sind beachtlich – Sovaldi, das bei Hepatitis C eingesetzt wird, wurde genannt, man könnte aber auch von den Erfolgen in Bezug auf Aids reden. In der Zeit, als Aids erstmals ausgebrochen ist, ist auch Freddie Mercury von Queen gestorben. Das hat mir sehr wehgetan, denn der ist praktisch eingegangen, wie man so sagt. Und heute schluckt man eine Tablette, und diese Krankheit ist wie ein Haustier, sie wird in manchen Kreisen praktisch nicht mehr ernst genommen.

Es ist auch ein enormer Erfolg, muss ich sagen, dass man Hepatitis C mit einer Tablette heilt, in sechs Wochen oder acht Wochen. Ich war im AKH auf der Leber­station, damals sind dort die Leute irgendwann an Leberzirrhose, an Leberkrebs ge­storben.

Und wenn man sich geschichtlich interessiert, kommt man drauf, dass Kaiser Karl zum Beispiel an einer normalen Lungenentzündung gestorben ist – übrigens auch Maria Theresia und andere. Heute nimmt man dagegen fünf Tage lang ein Antibiotikum, das 10 € kostet.

Also ich glaube, man sollte da die Kirche im Dorf lassen. Das Ziel, das wir erreichen wollten, ist: den Standort sichern, die Forschung sichern, die Ausgabenobergrenzen einhalten, einen EU-Schnitt erreichen, Planbarkeit für die Industrie erreichen. – Wir haben sehr, sehr lange verhandelt, und vor uns hat die Pharmawirtschaft schon 14 Monate lang mit dem Hauptverband verhandelt.

Ich bleibe bei meinem Lieblingsspruch von Schopenhauer: „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“ – Und da hat uns die Pharmaindustrie in der Vergangenheit sehr geholfen, es haben aber auch der Hauptverband und die Kranken­kassen sehr verantwortungsvoll gehandelt, und dafür möchte ich ihnen danken. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

19.33


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Loacker. – Bitte.

 


19.33.15

Abgeordneter Mag. Gerald Loacker (NEOS): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Ja, dieses Gesetz, das in letzter Minute hier ins Plenum herein­geschleudert worden ist, kennen im Detail nur die beiden Erwins – Erwin Spindelberger und Erwin Rasinger –, und sie wissen, warum sie das so gemacht haben: weil beim Patienten gespart wird. Deswegen ist diese Regelung nicht in Begutachtung gegangen und auch nicht in den Ausschuss gekommen, deswegen war sie online nicht abrufbar – sie wird jetzt einfach beschlossen. Gespart wird beim Patienten, und das ist Ihnen zu Recht peinlich und durfte vorher nicht an die Öffentlichkeit kommen.

Wie funktioniert das? – Erwin Spindelberger hat schon auf die böse pharmazeutische Industrie hingedroschen. In Wirklichkeit schaut es so aus, dass Medikamen­ten­innovationen natürlich etwas kosten, aber dem Patienten auch etwas bringen. Kollege Öllinger hat gesagt, das Medikament Sovaldi für Leberpatienten hat in der Volltherapie


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