Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll175. Sitzung / Seite 55

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Ich will, dass sich die jungen Menschen die Freiheit nehmen können, ihren Talenten nachzugehen, egal, ob als Lehrlinge oder Studenten. Ich finde es nicht stimmig, dass man in manchen Bundesländern – Niki Scherak und ich haben gerade darüber dis­kutiert – für den Kindergarten bezahlt, für Drei-, Vierjährige, wenn man sie in den Kindergarten schickt. Ich finde es nicht okay, dass Absolventen einer Lehre die Meisterprüfung aus der eigenen Geldtasche zahlen müssen, es gleichzeitig aber einen gebührenfreien Hochschulzugang gibt, zumindest bei den Unis, nicht bei den Fach­hochschulen. Wir diskutieren das aber nicht entsprechend differenziert.

Wir wissen, dass es an den Fachhochschulen, wo es geringe Studiengebühren gibt, eine bessere soziale Durchmischung gibt als an den Universitäten. (Abg. Maurer: Das hängt mit Regionalität zusammen, Berufsbegleitung!) Das ist kein ... – Ich darf das jetzt nicht zitieren, sonst krieg’ ich wieder Schimpf.

Es ist so, dass wir an den Fachhochschulen eine bessere soziale Durchmischung haben, auch wenn die Grünen das nicht anerkennen wollen. Das hat natürlich ver­schiedene Gründe, das ist mir klar. Ich denke aber, man muss auch dafür Wert­schätzung aufbringen, dass von den Fachhochschulen offensichtlich sehr lebensnahe Ausbildungsmöglichkeiten angeboten werden, und bin der Meinung, dass wir die Fachhochschulen weiter ausbauen sollten.

Gleichermaßen schlagen wir NEOS vor, dass wir sogenannte nachgelagerte Studien­gebühren einführen. Es gibt ein ähnliches Modell in Australien und in anderen Ländern. Nachgelagert heißt, dass der Studierende, die Studierende unmittelbar zum Zeitpunkt des Studiums nicht aus dem eigenen Sack zahlt, sondern der Staat vorstreckt. Kommt dieser Bürger, diese Bürgerin über ein gewisses Einkommen – über den Korridor können wir diskutieren, erste Progressionsstufe, Durchschnittseinkommen in Öster­reich –, dann zahlt er über zehn, 20, 30 Jahre anteilig zurück. Die Studiengebühren werden ja nicht so hoch sein, wir wollen ja keine amerikanischen Verhältnisse.

Wir wollen aber eine Strukturierung der Unilandschaft, wir wollen, dass die jungen Menschen nicht auf dem Boden sitzen müssen. Wir sollten nicht so falsch sein, dass sie dann hinausgeprüft werden, mit Knock-out-Prüfungen werden teilweise 50 Prozent eines Jahrgangs hinausgehaut. Das ist nicht ehrlich, mit dem müssen wir abfahren! (Abg. Kassegger: ... eine Aufnahmeprüfung!) Deswegen sollten wir eine Studien­platzfinanzierung einführen.

Wir hatten dazu bereits 2010 beim Hochschuldialog anlässlich „Uni brennt“ einen Konsens. Damals ist zum Beispiel die ÖH unter Ihrer Führung, unter deiner Führung, Kollegin Maurer, ausgestiegen. Alle Expertinnen und Experten, ob links oder rechts, haben gesagt, das ist sinnvoll. Aus ideologischen Gründen wolltet ihr das nicht haben und seid aus dem Hochschuldialog ausgestiegen. Das ist Blockadehaltung. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Maurer: ... ist ausgestiegen! Viele Leute sind ausgestiegen!)

10.01


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Weigerstorfer. – Bitte.

 


10.02.03

Abgeordnete Ulrike Weigerstorfer (STRONACH): Frau Präsidentin! Herr Minister! Wertes Hohes Haus! Zuerst möchte ich mich recht herzlich dafür bedanken, dass wir dieses Thema hier in der Aktuellen Stunde gemeinsam besprechen. Ich denke, wir alle sind uns einig, dass Bildung und Ausbildung zu den wichtigsten Tools gehören, die wir in einer Gesellschaft, in einem Land haben. Da ist natürlich die Politik besonders gefordert, die optimalen Rahmenbedingungen zu schaffen.

 


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