Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll190. Sitzung / Seite 31

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Es geht aber grundsätzlich auch darum, wie die Luftraumüberwachung in Österreich zu­künftig sichergestellt werden kann. – Was sind diesbezüglich Ihre Pläne?

 


Präsidentin Doris Bures: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Hans Peter Doskozil: Das ist richtig. Es ist durchaus öfter so, dass beim österreichischen Bundesheer Beschaf­fungen in größeren Kategorien getätigt werden, und wir haben beim österreichischen Bundesheer derzeit eine Situation, in der wir auch vonseiten der Bevölkerung einen ge­wissen Vertrauensvorschuss haben. Wir müssen jeden Tag daran arbeiten, dieses Ver­trauen zu rechtfertigen, und da darf es hinkünftig bei Beschaffungsvorgängen nicht mehr zu solchen Vorgängen kommen, wie es beim Eurofighter der Fall war. Auf der anderen Seite müssen wir jetzt diese Frage beurteilen.

Wir bekennen uns ganz klar zur aktiven Luftraumüberwachung, wir bekennen uns auch ganz klar zu einer effektiveren aktiven Luftraumüberwachung. Es ist aus meiner Sicht, wenn man diese Aufgabe ernst nimmt, nicht zu rechtfertigen, dass wir in der Nacht die­se Aufgabe möglicherweise nicht erledigen können; aber – und das ist die andere Fa­cette, und deshalb auch diese Beurteilung – wir müssen auch im Sinne des Ressorts, im Sinne des Steuerzahlers beurteilen, wie sie am kostengünstigsten stattfinden und er­folgen kann.

 


Präsidentin Doris Bures: Damit gelangen wir zur 8. Anfrage, das ist jene der Frau Ab­geordneten Durchschlag. – Bitte.

 


Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Frau Präsidentin! Guten Morgen, Herr Bun­desminister! Gemäß Übungs- und Ausbildungsplan des Bundesministeriums für Lan­desverteidigung beteiligt sich das österreichische Bundesheer ja immer wieder an Übun­gen im Rahmen der NATO-Partnerschaft für den Frieden. Dabei kommt es allerdings, und das ist ja auch den Medien zu entnehmen, in jüngster Zeit vermehrt zu Problemen.

Meine Frage lautet:

314/M

„Was werden Sie unternehmen, um die angekündigte und dem Vernehmen nach be­reits begonnene Blockade der Teilnahme von Kräften des österreichischen Bundes­heeres an NATO PfP-Übungen und in weiterer Folge von derartigen Einsätzen wieder zu beenden?“

 


Präsidentin Doris Bures: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Hans Peter Doskozil: Sehr geehrte Frau Abgeordnete! Die Situation rund um diese Blockadehaltung der Türkei uns, Österreich, gegenüber ist bekannt. Die Situation hat in den letzten Wochen jene Facet­te bekommen, dass die PfP-Staaten nicht mehr gemeinsam, so wie in der Vergangen­heit, in den Kooperationen, in den Übungsabläufen mit der NATO, sondern einzeln be­urteilt werden. Das bietet nun der Türkei die Möglichkeit, Österreich als Partnerstaat für den Frieden allein zu blockieren und die anderen Partnerstaaten für den Frieden damit nicht zu belasten.

Das ist jetzt die Ausgangssituation. Aufgrund dieser Situation ist es aber nicht so, dass laufende Einsätze gefährdet sind. Also sämtliche Einsätze, in denen wir vertreten sind, Auslandsmissionen vor allem am Balkan, die uns ja wichtig sind, sind davon nicht be­troffen, sind auch nicht gefährdet, weil die Beendigung eines Einsatzes nicht einseitig er­folgen kann, sondern mehrheitlich erfolgen muss. Daher besteht kein Handlungsspiel­raum, uns in dieser Rolle zu blockieren.

 


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