Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll190. Sitzung / Seite 183

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Daher, glaube ich, ist heute ein wichtiger Tag für Österreich, für die Menschen hier in die­sem Land. Ich weiß, dass es viele Kritiker gibt, die sagen, das wird alles unfinanzierbar und das wird alles teurer. Ich sage Ihnen, meine Damen und Herren, langfristig werden wir uns sehr viel Geld ersparen. Langfristig werden wir Österreich wiederum ein Stück ge­rechter machen. (Beifall bei der FPÖ sowie der Abgeordneten Königsberger-Ludwig und Steinbichler.)

16.56


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Königsberger-Lud­wig zu Wort. – Bitte.

 


16.56.47

Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Frau Präsidentin! Geschätzte Mi­nisterin! Geschätzter Minister! Um Österreich ein Stück gerechter zu machen, werde ich jetzt einen Abänderungsantrag der Abgeordneten Königsberger-Ludwig, Wöginger, Ing. Hofer, Mag. Schwentner, Ing. Dietrich, Kolleginnen und Kollegen zum Gesetzent­wurf im Bericht des Sozialausschusses 1698 der Beilagen über die Regierungsvorla-
ge 1613 der Beilagen betreffend ein Sozialversicherungs-Zuordnungsgesetz einbringen.

Dahinter verbirgt sich die Abschaffung des Pflegeregresses. Es wird dazu eine Verfas­sungsbestimmung geben, die klarstellt, dass der Zugriff auf das Vermögen von Men­schen, die in Pflegeeinrichtungen betreut werden, und auf jenes ihrer Angehörigen un­zulässig ist.

Ich freue mich genauso wie Kollegin Belakowitsch-Jenewein vor allem für die betroffe­nen Menschen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Es ist richtig: Es ist nicht einzusehen, dass zum einen der größte Teil des Pflegegeldes und auch der größte Teil der Pensionen für die Pflege in Heimen herangezogen wer­den muss und darüber hinaus noch auf Erspartes, auf Privatvermögen bis hin zum Ei­genheim zurückgegriffen werden kann. Mit dem heutigen Gesetz werden rund 40 000 Men­schen und deren Angehörige davon profitieren und nicht mehr dieser Ungerechtigkeit zum Opfer fallen.

Die Initiative wurde von vielen ins Leben gerufen, auch die Sozialdemokratie hat sich immer dafür eingesetzt. Ich bin überzeugt davon, dass das im Endeffekt egal ist, wich­tig ist, dass die Initiative heute umgesetzt wird, dass der Pflegeregress abgeschafft wird. Ich möchte noch betonen, dass das vor allem aus Respekt gegenüber den älteren Men­schen, die gepflegt werden müssen, geschieht.

Geschätzte Damen und Herren, es gibt noch eine weitere Verbesserung in diesem Ab­änderungsantrag, nämlich im Bereich der beitragsfreien Selbstversicherung für Menschen, die ein behindertes Kind pflegen. Wir werden auch da eine Verbesserung beschließen, nämlich dahin gehend, dass in Zukunft auch bei der rückwirkenden Anrechnung des Pen­sionsanspruchs die überwiegende Beanspruchung der Arbeitskraft für die Pflege aus­reichen wird. Das soll heißen, dass auch eine Teilzeitbeschäftigung nicht dazu führen wird, dass das negative Auswirkungen auf die Pensionsleistungen von Menschen hat, die Kinder mit Behinderung gepflegt haben. Auch damit wollen wir unseren Respekt und auch unsere Solidarität jenen Menschen gegenüber ausdrücken, die Kinder mit Behinde­rungen pflegen.

Ich möchte sagen: Heute ist ein guter Tag für unser soziales Österreich. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der ÖVP sowie der Abgeordneten Belakowitsch-Jenewein und Peter Wurm.)

16.59


Präsidentin Doris Bures: Der Abänderungsantrag wurde in den Eckpunkten erläutert und wird zur Verteilung gebracht.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

 


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