Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll192. Sitzung / Seite 58

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12.32.46Kurze Debatte über die Anfragebeantwortung 12483/AB

 


Präsident Ing. Norbert Hofer: Wir gelangen zur kurzen Debatte über die Anfragebe­antwortung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirt­schaft mit der Ordnungszahl 12483/AB.

Die erwähnte Anfragebeantwortung ist bereits verteilt worden, sodass sich eine Verle­sung durch die Schriftführerin erübrigt.

Wir gehen in die Debatte ein.

Ich mache darauf aufmerksam, dass gemäß § 57a Abs. 1 der Geschäftsordnung kein Redner länger als 5 Minuten sprechen darf, wobei dem Erstredner zur Begründung ei­ne Redezeit von 10 Minuten zukommt. Stellungnahmen von Mitgliedern der Bundesre­gierung oder zu Wort gemeldeten Staatssekretären sollen nicht länger als 10 Minuten dauern.

Ich ersuche nun Herrn Abgeordneten Steinbichler als Antragsteller die Debatte zu er­öffnen. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


12.33.29

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Herr Präsident! Geschätzte Kol­leginnen und Kollegen! Sehr verehrte Zuseherinnen und Zuseher auf der Galerie und vor den Fernsehgeräten! Wenn Sie zu Hause gerade beim Mittagessen sind, eine geseg­nete Mahlzeit! (Der Redner stellt eine Tafel, auf der ein Containerschiff und darüber die österreichische Flagge abgebildet sind, mit der Aufschrift „Genussland Österreich“ auf das Rednerpult.)

Ich bedanke mich ganz außerordentlich! Eingangs ein Generalvergleich: Was hat die Diskussion am Vormittag, diese Regierungsdiskussion mit dieser Lebensmitteldiskus­sion gemein? – Ein starkes Etikett und einen schwachen Inhalt.

Ich darf mich ganz klar und in aller Deutlichkeit bei Klubobmann Steinhauser, bei Au­gust Wöginger und beim Kollegen Cap für ihre berührenden Worte bedanken, die sie im Zuge der Flüchtlingsdiskussion, im Zuge der Hungerdiskussion und im Zuge der Kriegsdiskussion gefunden haben. Hunger erzeugt Kriege, und das alles produzieren wir täglich selber.

Wir haben aktuell ja eine Spendenaktion von „Nachbar in Not“ laufen: „Hungersnot in Afrika“. Wir sind genau bei dieser Debatte, der Beantwortung der Anfrage, die ich an den Herrn Minister gestellt habe. Ich habe ihm sieben Fragen gestellt, die er leider nicht beantwortet hat. Wir unterstützen mit unserem Konsumverhalten – vom Tierreich bis zum täglichen Mittagstisch, an dem jetzt viele von uns sitzen – täglich diese Fehlent­wicklung. Stündlich werden 1 000 Hektar Regenwald gerodet. Kolleginnen und Kollegen, stellen Sie sich diese Fläche vor: 1 000 Hektar Regenwald pro Stunde, und das zu ei­nem Zeitpunkt, zu dem „Nachbar in Not“ eine Solidaritätsaktion laufen lässt. Die braven Steuerzahlerinnen und Steuerzahler sollen für die Sünden spenden, die die Konzerne auf den Kontinenten anrichten. Das ist die Conclusio aus diesem Verhalten.

Herr Minister Rupprechter, es ist unverständlich, dass du eine Anfrage, die ausschließ­lich zu diesem Thema gestellt wurde, nicht beantwortest. Du könntest sämtliche Unter­stützung haben, wenn du wolltest. Wir haben neun Landwirtschaftskammern, wir haben eine Bundeslandwirtschaftskammer, wir haben die Statistik Austria, du hast selber Tau­sende Beamte, Hunderte in der Statistik, und du sagst, es liegt kein statistisches Material vor. Wir haben neun Tierzuchtdirektoren, wir haben neun Pflanzenbaudirektoren, wir ha­ben neun Hauswirtschaftsabteilungen, wir haben neun Umweltabteilungen in den Land­wirtschaftskammern, und wir haben neun Fütterungsberatungen.

 


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