Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung, 28. Februar 2018 / Seite 66

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Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr.in Bri­gitte Povysil. – Bitte.

 


11.23.31

Abgeordnete Dr. Brigitte Povysil (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Wis­senschaftsminister! Sehr geehrte Damen und Herren im Plenum! Sehr geehrte Damen und Herren in den Medien! Ich möchte den etwas lautmalerischen Vokalen und Kin­derreimen meines Kollegen jetzt konkret antworten, indem ich sage: Was will unser Gesetz, dieses Gesetz, das wir jetzt auf den Weg gebracht haben? – Wir wollen eine ganz klare und zum ersten Mal durchgeführte echte Studienplatzfinanzierung. Wir wol­len eine Übersicht, eine Gesamtsicht auf die Universitätsentwicklung, einen gesamten österreichischen Universitätsentwicklungsplan. Und wir wollen, ganz wichtig, für jeden, der ein Studium beginnt, klare Zugangsregelungen. (Beifall bei der FPÖ und bei Abge­ordneten der ÖVP.)

Das, meine Damen und Herren, ist ein erster großer Schritt in Richtung einer zukunfts­orientierten Universitätsentwicklung.

Was sind die Ziele, die wir vor Augen haben? – Ziel ist zum einen ein gerechter Zu­gang für alle Gesellschaftsschichten. Ziel ist, jungen Menschen ihre Berufsträume zu erfüllen, zu ermöglichen. Und Ziel ist, die Universitäten für die Anforderungen der Zu­kunft fit zu machen.

Da gibt es natürlich viel zu tun, das ist uns auch bewusst. Nehmen wir meine Stu­dienrichtung: Es beginnen jetzt an allen Universitäten und Fakultäten in Österreich 1 476 Medizinstudenten – das sind die letzten Zahlen aus dem Ministerium –, und man muss natürlich schon wahrnehmen, dass acht Medizinstudenten derzeit um einen Stu­dienplatz rittern. Das ist uns bewusst! Wir wissen auch, Österreich braucht Ärzte. Wir brauchen sie aufgrund des rasanten medizinischen Fortschritts, wir brauchen sie auf­grund unserer Bevölkerungsstruktur – wir alle haben das Glück, länger zu leben (Abg. Rendi-Wagner: Außer man raucht!), früher zu beginnen, später aufzuhören –, und wir alle wissen, dass bei den Ärzten eine Pensionierungswelle auf uns zukommt. Das heißt, wir haben schon zu wenig Ärzte für Lehre und Forschung, für die Altersheime, für die Spitäler. Wir haben zu wenig Ärzte am Land. Wir werden vielfältige Maßnahmen einsetzen, wir haben vielfältige Ideen, um zu verwirklichen, dass wir genügend Ärzte in unserem Land haben werden. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, das war auch schon der letzten Regierung bewusst, es hat das Ministerium auch schon Studienplätze zugekauft, und zwar an der Salzburger Pa­racelsus Privatuniversität. Wir sind für vielfältige, qualitätsgesicherte universitäre Aus­bildungsmöglichkeiten (Abg. Kuntzl: Wieso machen Sie das dann?), aber es ist uns auch ein großes Anliegen und wir werden auch darauf achten, dass, da die medizini­sche Versorgung ja eine Aufgabe der öffentlichen Hand ist, auch genügend öffentliche Studienplätze im Medizinstudium zur Verfügung stehen werden. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, es liegt aber schon auch an den Universitäten, aktiv die Studenten für Forschung, für Lehre zu begeistern. Es liegt an den Universitäten, aktiv eine universitäre Karriere zu ermöglichen, zu motivieren, dass diese eingeschlagen wird. Es liegt an den Universitäten, den Stellenwert einer allgemeinmedizinischen, für Österreich, für das Land so wichtigen Versorgung im Curriculum klar darzustellen und zu motivieren, damit das von den Studenten angenommen wird.

Ich denke, wir haben einen großen Schritt getan, aber ich bin mir sicher, wir werden ei­nen Sprint anschließen, einen Sprint gerade im medizinisch-universitären Bereich, um die medizinische Versorgung, die Lehre, die Forschung in unserem Land wirklich zu­kunftsfit zu machen und zu halten. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

11.28

 


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