Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll33. Sitzung, 29. Juni 2018 / Seite 87

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nen uns aus vielen Gesprächen davor –, da ist er bei einer Gewerkschaftsveranstal­tung mit der geballten Faust dagestanden. (Ruf bei der SPÖ: Na und?) Und heute hat er zu mir gesagt: Weißt du, Karl, wir brauchen keine Faust, wir reden uns zusammen! – Ich halte das Gespräch für das Wesentliche. Ich halte den Rückbau der Aggression für das Wesentliche. (Beifall bei ÖVP und FPÖ. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Wenn die SPÖ mit Krokodilstränen fordert, dass der Stil im Parlament besser werden soll, dann bitte ich Sie, Herr Klubobmann Kern, gehen Sie mit gutem Beispiel voran: Vergleichen Sie die Regierung nicht mit Besoffenen! Reden Sie nicht von der Französi­schen Revolution, die ihre Kinder frisst und in einem Blutbad versunken ist, wenn Sie über Maßnahmen der Regierung betreffend die Sozialversicherungsreform sprechen! Reden Sie nicht vom Austrofaschismus, wenn es um die Sozialversicherungsreform geht! (Abg. Schieder: Wenn der Dollfuß in Ihrem Klub hängt!) Wenn Justizsprecher Ja­rolim den Präsidenten des Nationalrates des Austrofaschismus bezichtigt, dann ist das tatsächlich ein Tiefpunkt der parlamentarischen Kultur. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Ich bin froh, dass in den Reihen der SPÖ Menschen wie Beppo Muchitsch sind, die verstehen, dass die geballte Faust ins Nichts führt, sondern dass die ausgestreckte Hand die Zukunft dieses Landes darstellt. (Abg. Kuntzl: Was reden Sie da? Das ist absurd!) Gehen Sie mit uns den Weg der Arbeitszeitgestaltung, und denken Sie an die letzte Strophe des „Liedes der Arbeit“: „Die Arbeit sie erhält, / Die Arbeit, sie bewegt die Welt!“, singen die Sozialdemokraten am 1. Mai. Lassen Sie uns die Arbeit in Österreich gestalten, stimmen Sie dem Gesetz zu! (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

18.26


Präsidentin Doris Bures: Jetzt ist Herr Klubobmann Mag. Andreas Schieder zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Klubobmann. (Abg. Rosenkranz: Das ist noch immer nicht der Katzian! Was ist mit ihm? Hat er Angst?)


18.27.07

Abgeordneter Mag. Andreas Schieder (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundeskanzler  willkommen zurück! Sehr geehrte Damen und Herren! Kollege Ne­hammer hat mich mit seiner tiefsinnigen Rede ein bisschen inspiriert. (Ruf: Keine Iro­nie!) Man muss es noch einmal betonen: Der 12-Stunden-Tag ist eine Verlängerung der Arbeitszeit, ist eine Kürzung des Wohlstands, der Ruhe und der Erholung der Men­schen in diesem Land! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Gudenus: Das ist eure Propa­ganda!)

Diese Arbeitszeitverlängerung haben Sie hier durchgepeitscht, ohne Begutachtung, ohne Experten. Uns haben über 100 Expertinnen und Experten, sogar aus dem kon­servativen Lager, geschrieben, was sie dagegen einzuwenden haben.

Ich sage es ganz einfach: Sie haben das getan, weil Ihre Spender sich das bei Ihnen bestellt haben, beim Konzernkanzler Kurz und beim Arbeitnehmerverräter Strache. (Beifall und Bravorufe bei der SPÖ. – Abg. Jarolim: Das war schön auf den Punkt ge­bracht!)

18.28


Präsidentin Doris Bures: Es liegt noch eine Wortmeldung vor, nämlich von Frau Ab­geordneter Winzig. – Bitte.


18.28.00

Abgeordnete Dr. Angelika Winzig (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bun­deskanzler! Frau Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Landeshaupt­mann Voves hat den Kollegen von der SPÖ vor einigen Wochen medial ausgerichtet, dass sie eine Wohlfühlpartei für Funktionäre und weit, weit weg von den Menschen


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