braucht, und viele Verschlechterungen enthält –, der von einem Modell aus Schweden ausgeht und die Hälfte des schwedischen Modells vergisst!
Sie wollen nämlich für NGOs eine Mindestzahl von 100 Mitgliedern, damit diese in Zukunft überhaupt Parteienstellung bei einer UVP haben können. Gleichzeitig vergessen Sie aber, dass die schwedische Regelung auch eine Ausnahme für solche NGOs enthält, die Relevanz nachweisen können. Klassisches Beispiel, das in Schweden immer wieder diskutiert worden ist: Fünf Nobelpreisträger und -trägerinnen treffen sich, wollen eine Umweltorganisation gründen und ihren Beitrag leisten. – In Österreich dürfen sie das in Zukunft nicht, und genau das wollen wir als NEOS verhindern! (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Wenn ich die umweltpolitische Brille ein bisschen abnehme und die wirtschaftspolitische ein ganz kleines bisschen aufsetze – Herr Kollege Schellhorn wird das dann sehr ausführlich tun –, kann ich Ihnen eines sagen: All das, was die Industriellenvereinigung und die Wirtschaftskammer für die UVP gefordert haben – nämlich klarere Gesetze, beispielsweise mit vorgelagerter Umweltverträglichkeitsprüfung, eine Begleitung der Projektbetreiber, die Gutachter, die deutlich rascher agieren müssen –, haben Sie nicht umgesetzt. Sie haben nur wieder irgendeine Novelle, um eine Überschrift zu finden.
Ich möchte jetzt aber von der Kritik zum Optimismus, zu den Lösungen kommen, und zwar möchte ich da zwei Themen sehr konkret ansprechen. Wir können nicht jede Antwort in Österreich finden, viele Antworten finden sich im Handlungsbereich Europa, in einer geschlossenen europäischen Politik, wo wir mit einer Stimme in die Weltgemeinschaft sprechen – manches können wir aber heute bereits in Österreich umsetzen.
Einer dieser Punkte – und das ist ein zentrales Element, das in alle Krisen hineinstrahlt – ist die Frage, wie wir das Wirtschaftssystem, das wir in Österreich haben, zukunftsfit machen wollen: Da ist die Kreislaufwirtschaft die einzig richtige Antwort. Aktuell gibt es bei den 211 Millionen Tonnen an Ressourcen, die unsere Gesellschaft in Österreich jedes Jahr verbraucht, einen Anteil von nur 9 Prozent an Ressourcen, die wiederverwendet werden.
Wenn wir unsere Wirtschaft auf Kreislaufwirtschaft ausrichten – und das können wir mit entsprechenden Rahmenbedingungen, das brauchen wir nicht mit Verboten, das brauchen wir nicht mit Förderungen zu erreichen, da brauchen wir die richtigen Rahmenbedingungen –, dann können wir tatsächlich die Arbeitsplätze, die Lebensqualität, die Ausbildung, die Wirtschaft und den Konsum so gestalten, dass wir diese nicht nur in den nächsten Dekaden, sondern auch noch in den nächsten Jahrhunderten der Bevölkerung zur Verfügung stellen können. Die Kurzsichtigkeit hat sich überlebt. Was wir tatsächlich brauchen, ist ein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit. – Vielen Dank, meine Damen und Herren. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
12.55
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Cox. – Bitte.
Abgeordnete Stephanie Cox, BA (PILZ): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Werte Kolleginnen und Kollegen! Heute freuen wir uns in Mitteleuropa gerade über 20 Grad im Oktober – was wir aber oft vergessen, ist, was der Klimawandel in den nächsten Jahren für einen Einfluss haben wird und was er für einen Einfluss auf unsere Kinder und Kindeskinder haben wird. Wir sehen jetzt schon Hitze, Unwetter, Katastrophen wie Dürre, Überschwemmungen und Trinkwasserknappheit. Das sind keine Fremdwörter mehr, das ist die Realität, und da steht uns noch vieles bevor!
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