dersetzen sollten, denn selbst wenn Sie oder zum Beispiel auch ich als komplette Computerspiel-Verweigerin nicht davon betroffen sind, sind es wahrscheinlich unsere Kinder, Nichten, Neffen, die durchaus mit diesen Computerspielen in Berührung kommen.
Im Antrag wird auch erwähnt, dass es wichtig ist, Aufklärung zu betreiben. – Ja, absolut! Es ist auch unbedingt wichtig, Computerspiele zu kennzeichnen, die diese Lootboxen beinhalten. Österreich ist da schon in der Vergangenheit sehr, sehr aktiv gewesen. Wir haben uns zum Beispiel auch in der Thematik der Kennzeichnung eingebracht – bei Handyspielen wird teilweise schon gekennzeichnet, bei Computerspielen noch nicht –, damit es bei diesen Game-Einkäufen ein eigenes Symbol gibt, mit dem diese Spiele dann gekennzeichnet werden.
Auch das BMF hat dieses Thema als solches erkannt und hat bereits mit 15 Staaten beziehungsweise Organisationen eine Deklaration unterfertigt, um aufzuzeigen, wie wichtig dieses Thema ist und dass man sich damit auseinandersetzen muss. Belgien und die Niederlande haben eine Studie dazu gemacht und Computerspiele untersucht. Die Erkenntnis aus dieser Studie ist: Manche Computerspiele beinhalten diese Lootboxen, andere wiederum nicht.
Wir haben, wie gesagt, im Ausschuss sehr, sehr lange darüber gesprochen und die unterschiedlichen Aspekte, wie das in Computerspielen vorkommen kann, diskutiert. – Heute und zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht klar, ob das ein Thema des Konsumentenschutzes ist, ob es ein Thema des Jugendschutzes ist oder ob es ein Thema des Glücksspiels ist. Im Ausschuss haben wir einstimmig den Antrag beschlossen, dem Nationalratspräsidenten die Zuweisung dieses Entschließungsantrages an den Finanzausschuss zu empfehlen. – Danke. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)
18.22
Präsidentin Doris Bures: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Eva Maria Holzleitner. – Bitte, Frau Abgeordnete.
Abgeordnete Eva Maria Holzleitner, BSc (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Lootboxen sind eine versteckte Gefahr und ein Suchtpotenzial in Computerspielen. – Wir haben jetzt schon einiges darüber gehört.
Was sind Lootboxen? – Das habe ich in letzter Zeit öfter erklären müssen, weil es teilweise wirklich unbekannt ist: Es sind sogenannte Beutekisten und eine weit verbreitete Spielmechanik in Computerspielen. Ursprünglich dazu gemacht, den Spielerinnen und Spielern mit kosmetischen Gegenständen kleine Anreize zu geben, hat sich das Ganze aber zu verstecktem Glücksspiel entwickelt, das sich ganz speziell an Kinder und Jugendliche richtet.
Lootboxen können käuflich erworben werden, und ihre Audioeffekte und visuellen Effekte sind jenen sehr ähnlich, die man aus dem Casino kennt, und diese Effekte aktivieren auch denselben Bereich im Gehirn wie jene im Casino.
In verschiedenen Ländern gibt es unterschiedliche Regelungen; zum Beispiel gibt es in China eine verpflichtende Offenlegung der statistischen Gewinnchancen und der möglichen Preise. Andere Lösungsansätze sind die Ausweitung des Glücksspielverbots für Minderjährige auf Computerspiele, die Lootboxen beinhalten – sprich: das impliziert, dass diese Spiele nur mehr mit einer Freigabe ab 18 erhältlich sind. Für Süchtige gibt es Ausgabegrenzen in Tages-, Wochen- oder Monatsrationen. Die Schwierigkeit dabei ist jene der Beweislast, wenn Minderjährige diese ganzen monetären Transaktionen mit einer Kreditkarte von Erwachsenen durchführen.
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