Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll53. Sitzung, 11. Dezember 2018 / Seite 57

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

Das ist eine Realität, mit der wir uns auseinandersetzen müssen. Wenn wir wollen, dass junge Frauen ihre reproduktiven Rechte wahrnehmen können, dann müssen wir uns für diese Dinge einsetzen und müssen endlich anfangen, hier darüber zu reden. (Beifall bei NEOS, SPÖ und JETZT.)

12.53


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Cox. – Bitte. (Abg. Rosenkranz: Die Frau Gamon spricht sicher auch schon mit ihren Kindern darüber! – Abg. Meinl-Reisinger: ... keine hat!)


12.53.30

Abgeordnete Stephanie Cox, BA (JETZT): Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ein Willkommen an die Damen und Herren auf der Galerie! Herr Rosenkranz, wenn wir jetzt schon einmal über die Realität sprechen: Es ist einfach so! (Abg. Rosenkranz: Was ist denn schon wieder?!) Was Frau Kollegin Gamon gesagt hat, ist Realität. Sie brauchen da jetzt nicht herumzudiskutieren, es ist einfach so. (Abg. Rosenkranz: Ja eh! Gar nicht! Reden Sie! Ich möchte Ihnen zuhören!)

Frau Schimanek! Warum ist das alles in ein Paket gepackt? Warum gibt es dieses Volksbegehren? – Es ist einfach so, dass wir da viele Baustellen haben. Es ist so, dass wir sehr viele Baustellen haben, die wir gleichzeitig angehen müssen, und nicht nach­einander sagen können: Okay, gut, gleichen Lohn für gleiche Arbeit gibt es nicht – das machen wir morgen! Im Moment ist sexuelle Selbstbestimmung für manche ein Fremdwort – das machen wir übermorgen! – Nein, das muss heute passieren, das muss jetzt passieren! All diese Themen, die darin angesprochen wurden, müssen wir heute angehen, deswegen ist das ein Paket.

Fast eine halbe Million Menschen haben ihre Stimme erhoben. Das sind viele Stimmen von Frauen und Männern, die sich hinter diese Forderungen stellen. Und, Frau Schimanek, ich kann Ihnen Ihre Befürchtung nehmen, ich glaube, es ist auch ein bisschen arrogant, zu sagen, dass diese Personen nicht verstehen, was da drinsteckt. (Abg. Schimanek: Nicht alle gewusst haben, habe ich gesagt!) – Inhaltlich nicht verstanden haben, was sie unterschreiben, das haben Sie gesagt, und ich glaube, das ist nicht ganz fair, wenn Sie das dieser halben Million Menschen vorwerfen. (Beifall bei JETZT, SPÖ und NEOS.)

Genau diese Stimmen dürfen nicht ignoriert werden, diese Stimmen behandeln wir hier im Plenum als ersten Schritt, dann in den Ausschüssen und dann auch wieder hier. Es wird darum gehen, dass wir nicht sagen können, was jetzt oft von den anderen Fraktionen kam: Nein, ich kann nicht hinter allen Forderungen stehen! Das werden wir dann sehen. Wir werden etliche Anträge zu den einzelnen Punkten einbringen und wir werden dann schauen, ob Sie noch immer sagen: Wir stehen nicht dahinter!

Da geht es um etwas! Es geht, wie meine Kolleginnen zuvor bereits gesagt haben, darum, dass wir nicht nur Frauen stärken, sondern wir erheben unsere Stimmen, wie das Frauenvolksbegehren gesagt hat, für unsere Großmütter und Mütter, für uns, für unsere Kinder und Enkelkinder, für all jene, die uns nachkommen, und wir sind stark. Meine Damen und Herren, es ist ganz, ganz wichtig, dass wir hier gemeinsam stark sind, weil wir die Zukunft gemeinsam gestalten. Vor allem jene von Ihnen, die Sie hier immer wieder den Begriff Volk für sich reklamieren, sollten dieses Volk auch ernst nehmen, wenn es sich politisch zu Wort meldet. Und das passiert genau hier beim Frauenvolksbegehren.

Um noch einen weiteren Punkt herauszunehmen: Es gibt eine Forderung, die mir sehr wichtig ist, nämlich eine gesetzliche Verankerung einer geschlechtersensiblen Aus­bildung aller PädagogInnen. Es ist ganz, ganz wichtig, gerade wenn es um den Bereich


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite