Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll53. Sitzung, 11. Dezember 2018 / Seite 58

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

der Informatik, der Mathematik geht, um den Mint-Bereich, wie er genannt wird – da sind Frauen unterrepräsentiert. Wir leben in einem digitalen Zeitalter, daher ist es extrem wichtig, dass Frauen auch mitprogrammieren, mitbestimmen, denn Maschinen und Computer werden unsere Zukunft sehr stark mitbestimmen, und daher ist es ganz, ganz wichtig, dass in diesem Bereich mehr Frauen vertreten sind. Das beginnt aber schon in der Schule, dass wir die Mädchen dafür sensibilisieren.

Es gab vor Kurzem einen Artikel im „Standard“, dass laut einer Studie neun von zehn Schülerinnen berichten, dass ihnen von einem Technikstudium abgeraten wird. – Das darf im Jahr 2018 nicht die Realität sein, dass Frauen, dass Mädchen sagen – und das sind 90 Prozent –, eher nur etwas Sozial-Kommunikatives oder Frauenspezifisches studieren zu wollen. Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass wir Frauen und junge Mädchen ermutigen, in einen Bereich zu gehen, der bis jetzt Männerdomäne war. Es ist ganz, ganz wichtig, sie dazu zu ermutigen. Und ja, das ist auch in dem Frauen­volksbegehren verpackt, denn da geht es um gendersensible Sprache, da geht es um Schritte, die wir bereits im Bildungssystem verankern müssen. (Beifall bei JETZT und SPÖ.)

Es ist auch ganz wichtig, dass man das auf einer wirtschaftlichen Ebene betrachtet, weil es ja ein wichtiger Punkt nicht nur für manche Fraktionen, sondern für uns alle ist. Würden wir zum Beispiel im Mint-Bereich mehr Frauen fördern und würden wir erreichen, dass dort mehr Frauen vertreten sind, was würde passieren? – Nicht nur, dass wir auf mehr Talent zugreifen könnten, auf mehr Kompetenz, auf mehr Wissen, es wäre laut einer Studie der Europäischen Union auch so, dass man bis 2050 auf EU-Ebene das BIP um 3 Prozent erhöhen könnte. Es handelt sich um 610 Milliarden Euro bis 2050, und das ist eine Summe, die man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen muss. Wenn wir jetzt anfangen, in diesem Bereich Frauen zu fördern, wirkt sich das dermaßen auf unsere Wirtschaft aus – das kann man nicht leugnen –, dazu muss man aber jetzt im Bildungssystem ansetzen.

Genau das ist im Frauenvolksbegehren als nur eine der vielen Forderungen verpackt, und deswegen habe ich es auch unterstützt und werde es auch weiterhin unterstützen. Es beinhaltet viele Forderungen, zum Beispiel Stereotypen in Medien und Werbung. Das ist ein riesiges Problem, was wir in diesem Bereich für Stereotypen haben.

Ebenso: Gender Pay Gap. – Das ist kein Fremdwort, das ist Realität.

Weiters: Gewalt an Frauen. – Das ist auch Realität.

Genau das alles müssen wir jetzt anpacken; es ist Zeit. Das sind große Baustellen, und all diese Baustellen müssen wir gleichzeitig angehen. Deswegen werden wir dieses Frauenvolksbegehren auch weiter behandeln, und deswegen ist das jetzt erst der Anfang. (Beifall bei JETZT und SPÖ.)

12.59


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Chris­toph Stark. – Bitte.


12.59.17

Abgeordneter Christoph Stark (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen, liebe Kollegen! Liebe Gäste auf der Galerie und zu Hause! Wir schreiben das Gedenkjahr, in dem wir vieler Dinge gedenken, die vor vielen Jahren passiert sind; unter anderem auch dessen, dass die Bezirkshauptmannschaften vor 150 Jahren ins Leben gerufen wurden. Gestern war eine dieser Gedenkveranstaltungen in der Bezirkshauptmann­schaft Weiz, und dort wurde unter anderem die Frage gestellt: Wie viel Staat braucht der Mensch? Wie viel Verwaltung braucht der Mensch? (Präsidentin Bures übernimmt den Vorsitz.)

 


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite