Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll53. Sitzung, 11. Dezember 2018 / Seite 61

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

ein Land wie Österreich das nicht leisten kann, ist es genauso eine Schande, ge­schätzte Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)

Ich bin den InitiatorInnen des Frauenvolksbegehrens sehr dankbar. Sie haben dazu beigetragen, wachzurütteln und aufzuzeigen, dass sich in Österreich einiges in die falsche Richtung bewegt. Sie wissen, was zu tun ist, geschätzte Damen und Herren, Sie wissen, was notwendig ist. Und ich kann Ihnen eines sagen: Auch wenn Sie vielleicht verhindern wollen, dass es geschieht, die Frauen in diesem Land lassen sich auch von Ihnen nicht aufhalten. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ und bei Abge­ordneten von JETZT. – Bravoruf der Abg. Heinisch-Hosek.)

13.08


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste: Frau Abgeordnete Dr.in Jessi Lintl. – Bitte.


13.08.22

Abgeordnete Dr. Jessi Lintl (FPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Der Text dieses Frauenvolksbegehrens ist ein Wünsch-dir-was-Programm. Es ist ein rein propagandistisches Begehren, das bei einer Verwirklichung aller Slogans Milliarden kosten würde. Wirtschaftliche Anliegen stehen im Mittelpunkt der an die Bundesregierung gerichteten Forderungen: eine 50-Prozent-Frauenquote, 1 750 Euro Mindestlohn für alle Branchen, die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn­ausgleich, ein Rechtsanspruch auf kostenlose Kinderbetreuung. Wer das alles bezah­len soll? – Natürlich die männerdominierte, unternehmerisch tätige Ausbeuterklasse, das ist auch klar. (Abg. Heinisch-Hosek: Der Familienbonus kostet auch viel Geld!)

Wobei: Bei der Frauenquote wurde sicherlich nicht an Bauarbeiter, Müllmänner oder Wehrpflichtige gedacht, sondern eher an wirtschaftliche Führungspositionen, die hohe Einkommen versprechen. Und das ist eine reine Rosinenpickerei. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich möchte noch ein Thema herausgreifen: die Forderung, die Normalarbeitszeit auf 30 Stunden zu verkürzen. Das kann sich bei vollem Lohnausgleich nicht ausgehen. Es ist ein absolutes Retrokonzept, und man fühlt sich zurückversetzt in die Siebzigerjahre, als das das erste Mal gefordert wurde. (Abg. Heinisch-Hosek: Das ist ja unglaublich!)

Eine Arbeitszeitverkürzung bei gleichem Lohn verteuert den Faktor Arbeit massiv. Über 93 Prozent aller Betriebe in Österreich beschäftigen weniger als zehn Mitarbeiter. Für diese Klein- und Mittelbetriebe würde der gesetzlich verpflichtende Lohnausgleich die Lohnkosten um 33 Prozent erhöhen, und das wäre existenzbedrohend. Dabei gibt es gerade jetzt dank der erfolgreichen Unternehmen in Österreich so viele Arbeits­plätze wie nie. Noch nie war unser Sozialstaat so nachhaltig abgesichert wie jetzt. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Damit unser Land wirtschaftlich so erfolgreich bleiben kann, benötigen Unternehmen und Arbeitnehmer, sowohl Frauen als auch Männer, einen zeitgemäßen, fairen Rah­men und keine Retroforderungen. Eine Senkung der Normalarbeitszeit auf 30 Stunden ist dafür sicher kein adäquates Mittel. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Heinisch-Hosek: Sie wollen 60 Stunden!)

13.11


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste: Frau Abgeordnete Dr.in Alma Zadić. – Bitte.


13.11.20

Abgeordnete Dr. Alma Zadić, LL.M. (JETZT): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Eine halbe Million Menschen hat das Frauen­volksbegehren unterzeichnet. Eine halbe Million Menschen hat sich zu einem Pro-


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite