Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 12. und 13. Dezember 2018 / Seite 27

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Wir haben auch mit den Fachhochschulen die Möglichkeit eines vermehrten Einsatzes dualer Studien diskutiert, also im Sinne einer Verknüpfung zwischen einer – wenn Sie so wollen – stärker theoretischen Ausbildung in den Fachhochschulen und einer stär­ker praktischen Ausbildung in den Unternehmen. Wir tun für die Fachhochschulen viel, auch mit einer klaren Fokussierung auf die Mint-Fächer und die Verbesserung der Ge­schlechterrelation, die im Fachhochschulbereich nicht ganz so ideal ist.


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zusatzfrage, Herr Abgeordneter? – Bitte.


Abgeordneter MMMag. Dr. Axel Kassegger (FPÖ): Meine Zusatzfrage betrifft ein Thema an der Schnittstelle zwischen Universitäten und Fachhochschulen. Wir wissen ja, dass Doktoratsstudien wissenschaftliche Arbeiten mit dem Ziel, neue Erkenntnisse zu erzielen, und grundsätzlich Sache der Universitäten sind.

Aus eigener Erfahrung weiß ich aber auch, dass es viele, einen bemerkenswerten Pro­zentsatz an Fachhochschulabsolventen gibt, die fähig, geeignet und auch interessiert sind, weiter zu studieren, ein Doktoratsstudium zu machen.

Meine konkrete Frage: Im Ministerratsvortrag vom 30. Oktober 2018 war die Rede von der Planung von sogenannten kooperativen Doktoratsstudien. Was ist da das Ziel und wie sieht das dahin gehende Konzept aus?


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Bundesminister, bitte.


Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann: Das Ziel ist ganz klar: Ich will eine verstärkte Kooperation der Fachhochschulen mit den Universitäten erreichen; nur durch schönes Zureden kann man das nicht immer erzielen, man muss auch beiden – wenn man so will – eine Karotte geben. Die Karotte bedeutet Geld und die Förderung von kooperativen, strukturierten Doktoratsprogram­men zwischen der Fachhochschule und der Universität. Wir arbeiten derzeit die kon­kreten Pläne aus, die Zielrichtung ist klar: Talentierte Personen, die in den Fachhoch­schulen sind und ein Doktorat machen möchten, sollen dies in Verknüpfung mit den Universitäten machen können. (Abg. Kassegger: Vielen Dank!)


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Gamon, bitte.


Abgeordnete Claudia Gamon, MSc (WU) (NEOS): Guten Morgen, Herr Minister! Wir haben vor dem Sommer gemeinsam identifiziert, dass unter anderem auch die kompli­zierten Akkreditierungsverfahren und die Audits des Qualitätsmanagements eine Hürde für die Fachhochschulen sind. Wir haben ja beschlossen, dass diese evaluiert werden sollen und eventuell auch eine Lösung präsentiert werden soll.

Bis wann können wir mit einer Vorlage von Ihrem Ministerium betreffend die Reform und die Überarbeitung der Akkreditierungsverfahren der Studiengänge an der FH rech­nen?


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Bundesminister, bitte.


Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann: Die FH-Studiengänge werden akkreditiert, und zwar von der AQ Austria. Wir sind so­wohl mit den Fachhochschulen als auch mit AQ Austria im Gespräch, um zu klären, was notwendig ist, was wirklich notwendig ist, und was als ein Zuviel an Bürokratie empfunden wird. Da muss man mit beiden sprechen. Die einen sagen: Es ist absolut zu viel Bürokratie!, die anderen sagen: Wir müssen dafür sorgen, dass Fachhoch­schulstudiengänge auch Qualität besitzen! – In diesem Diskussionsprozess befinden wir uns. Ich bin ganz optimistisch; die Menschen kommen zusammen, wenn sie mitein­ander reden.

09.49.35


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Sie sind schon wieder an der Reihe, Frau Ab­geordnete Gamon, mit Ihrer Frage, der 9. Anfrage. – Bitte.


 


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