Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 12. und 13. Dezember 2018 / Seite 241

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

Da haben wir das Problem, dass viele Schulen nicht mittun können, weil die Ressour­cen nicht vorhanden sind. Da besteht teilweise ein Personalmangel, aber auch ein Raummangel. Viele sagen sich dann, es ist ein zu großer Aufwand, und es stellt auch einen Zwang für die Schüler und Schülerinnen dar, am Nachmittag extra für diese Turnstunde kommen zu müssen. Das kann ja auch nicht die Idee der täglichen Turn­stunde sein, diese irgendwo am Ende dranzuhängen. All das hat dazu geführt, dass da zu wenig passiert ist und dass eben die Bewegung in den Schulen nicht ankommt.

Unser Ansatz ist derjenige, dass wir sagen, es soll Spaß machen, das heißt: Setzen wir doch viel stärker auf kleine Bewegungsspiele im Regelunterricht! Schauen wir, dass das in der pädagogischen Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer in den Vordergrund gerückt wird, dass dort viel mehr passiert, dass auch während der anderen Unter­richtsstunden Bewegung stattfindet, dass dieser Bewegungsanreiz immer wieder ge­setzt wird. Wir wissen, dass eine Unterbrechung der 50 Minuten-Einheiten für 5 Minu­ten zum Zwecke von ein bisschen Bewegung sehr von Vorteil ist. Das wäre etwas, was aus unserer Sicht viel stärker forciert werden sollte und in den Mittelpunkt zu rücken ist.

Zusammenfassend: Medaillen alleine werden die Gesundheit der nächsten Generation nicht retten. Daher: Schauen wir, dass wir genau auf solch kleine Anreize mehr achten und da auch in Zukunft Meter machen! – Danke schön. (Beifall bei den NEOS.)

21.43


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Diesner-Wais. – Bitte. (Abg. Jarolim: Es ist im Grunde genommen eine sehr engstirnige Lö­sung! – Abg. Haubner: Mehr Bewegung, Herr Jarolim!)


21.44.01

Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Meine Damen und Herren im Nationalrat! Heute haben wir den Tag größ­tenteils der Bildung gewidmet, und ich denke, das ist sehr wichtig, denn ein Spruch besagt: Wer rastet, der rostet.

So ist es nicht nur in der Bildung, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen und ganz besonders in der Bewegung und im Sport. Sport und Bewegung sind die Basis für ein gesundes Leben, wer sich körperlich betätigt, der ist auch körperlich und geistig fit. Gerade im Kindesalter ist Bewegung ganz wichtig für die Entwicklung der Schlüssel­kompetenzen. Wer ständig still sitzt und sich nicht bewegt, bekommt körperliche Fehl­haltungen, Übergewicht und später auch bleibende Schäden. Daher ist Sport ganz wichtig. Gerade im schulischen Bereich werden durch die Bewegung die Konzentra­tionsfähigkeit und die Aufnahmefähigkeit der Kinder sehr stark gefördert.

Sport bietet den Kindern auch die Möglichkeit, sich zu beweisen, zu zeigen, was sie können, sich Ziele zu setzen, den Teamgeist, die Fairness und vor allem die Werte und die soziale Zusammengehörigkeit zu stärken. Der erste Schritt dazu ist eine Aufwer­tung des schulischen Sports. Wenn wir uns vor Augen führen, dass sich nur mehr drei von zehn Kindern täglich mindestens eine Stunde körperlich betätigen, dann ist das, glaube ich, ein sehr ernst zu nehmender Faktor.

Bei uns in Niederösterreich gibt es die tägliche Turnstunde im Jahr 2017/2018 bereits in 60 Schulen. Dazu kann ich wirklich nur herzlich gratulieren. Ich möchte mich bei den Direktoren und bei den Pädagoginnen und Pädagogen, die das ermöglichen, herzlich bedanken. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Ein Ziel in diesem Antrag ist vor allem, dass wir bundesweit eine Stunde Bewegungs­einheit in allen Schulen umsetzen können. Es zeigt sich, dass die Kinder Lust an der Bewegung haben, dass sie ihnen auch Spaß macht und dass sie wirklich den Drang dazu haben. Daher gehört das unterstützt.

 


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite