Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 12. und 13. Dezember 2018 / Seite 245

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

Prozentualität feststellen, dass aufgrund der negativen Entwicklungen im Schulsys­tem – vom Kindergarten beginnend ins Pflichtschulsystem hinein – Kinder offenbar nicht mehr für Bewegung begeistert werden können. Genau das gehört frühzeitig kor­rigiert.

Herr Hoyos-Trauttmansdorff hat zu Recht gesagt, man sollte auch zwischendurch – ich sage, nach 50 Minuten Schulunterricht – Anreize setzen, 5-minütige Bewegungs- und Sportimpulse. Da hat er vollkommen recht. Es zeigen auch alle Studien international, dass Kinder, denen man den Unterricht in Mathematik, Deutsch oder im Bereich der Fremdsprachen gekürzt hat und dafür mehr Bewegung und mehr Sporteinheiten mög­lich gemacht hat, höhere Konzentrationsfähigkeit, mehr Leistungsfreude und auch bes­sere Ergebnisse beim Lernen gezeitigt haben. (Abg. Jarolim: Wer sagt das?)

Das heißt: Alle Studien zeigen uns, dass es in den letzten 20 Jahren falsch gemacht worden ist (Abg. Heinisch-Hosek: Das war Schwarz-Blau I!), und ich hoffe, dass wir mit dieser Regierung auf Basis der Studien die richtigen Anreize und Umsetzungen si­cherstellen werden. Das garantiere ich. (Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Abg. Leichtfried: Gibt es keine Redezeit?)

So gesehen bin ich froh, dass das Parlament so viele Initiativen einbringt, denn es stimmt natürlich, ich war 13 Jahre lang Abgeordneter und habe es als Abgeordneter 13 Jahre lang erleben müssen, dass der Sportausschuss vielleicht einmal pro Jahr getagt hat, dass es niemals Materien zu diesem Thema gegeben hat, dass der Sport immer vernachlässigt wurde, obwohl er einen solch großen gesellschaftspolitischen Stellenwert hat. So gesehen: Danke an alle Abgeordneten für diese richtigen und wich­tigen Anträge! (Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Abg. Wöginger: Es lebe das Parlament! Bravo! – Abg. Wittmann: Wo war der Mittelteil?)

22.01


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Wasser­mann. – Bitte.


22.01.43

Abgeordnete Sandra Wassermann (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Vize­kanzler! Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sicherstellung von ausreichend Sport und Bewegung an unseren Schulen ist uns ein ganz besonderes Anliegen. Beim Sport wird nicht nur die körperli­che und psychische Erfahrungswelt erkundet, vielmehr wird auch die emotionale Ebe­ne durch die Gemeinschaft und durch den Teamgeist gestärkt, und da denke ich ganz besonders an die Schulsportwochen, die seitens des Sportministeriums gefördert wer­den.

Unter Einbeziehung der Tourismusverbände tragen die Schulsportwochen nicht nur zur sportlichen Betätigung, sondern auch zu einer großartigen Klassengemeinschaft – erin­nern wir uns daran! – bei und beleben vor allem auch die Wirtschaft. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Für diese neue Prioritätensetzung und für diesen neuen Fokus und auch dafür, dass er Sorge tragen wird, dass sich auch Familien mit geringerem Einkommen die Schulsport­wochen werden leisten können, möchte ich mich ganz herzlich beim Sportminister be­danken.

Auf der anderen Seite denke ich aber daran, dass es viele Schülerinnen und Schüler gibt, die den Großteil ihrer Zeit im Internet verbringen – Facebook, Instagram, die vir­tuellen Spielplätze, wo man ohne körperliche Anwesenheit virtuell interagiert. Diese fehlende körperliche Präsenz verursacht im Laufe der Zeit eine gewisse Leere, und diese Leere, denke ich, wird dann versucht mit anderen Erfahrungen auszufüllen. Das kann zum Beispiel auch der Konsum von Suchtmitteln sein.

 


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite