Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll60. Sitzung, 30. Jänner 2019 / Seite 252

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Ein Beispiel dafür ist die Gemeinde Blons, wo 1954 eine Lawine über Nacht die ganze Ortschaft ausgelöscht hat, und so etwas möchte ich unseren Österreicherinnen und Österreichern nicht mehr wünschen. In diesem Sinne bitte ich alle um Zustimmung, dann auch um Zuweisung und entsprechende Behandlung im Ausschuss. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

22.51


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Abgeordneter Schmiedlechner ist zu Wort gemeldet. – Bitte.


22.51.41

Abgeordneter Peter Schmiedlechner (FPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzte Frau Rechnungshofpräsidentin! Geschätzte Zuseher! Der Rechnungshof hat im Bericht zur Schutzwaldbewirtschaftung der Österreichischen Bundesforste klar einige Mängel festgestellt. Gerade die letzten Wochen mit den enormen Schneefällen und der damit steigenden Lawinengefahr haben gezeigt, wie wichtig unsere Schutzwälder sind. Die einzige Alternative zum Schutzwald wären sehr teure technische Verbauungen. Wie diese das Landschaftsbild verschandeln oder auch nicht, muss jeder selbst bewerten.

Der Rechnungshofbericht hat die Probleme aufgezeigt. Um die Situation zu verbes­sern, wurde im Dezember 2018 von den Bundesforsten eine Schutzwaldstrategie aus­gearbeitet. Diese Strategie ist bereits in Umsetzung. Dazu werden im Jahr 2019 zusätzlich zu den bisher aufgewendeten Mitteln für die Aufforstung weitere 2,7 Millio­nen Euro investiert. Jeder wird einsehen, dass Probleme nicht innerhalb eines Jahres gelöst werden können. Waldbewirtschaftung kann nur über einen längeren Zeitraum funktionieren, und oft wird das über Generationen geplant. Leider war das in der Vergangenheit nicht wirklich so.

Die Bäume wachsen nicht so schnell in den Himmel, wie manche glauben. Fakt ist: Ordentlicher Waldbestand kann nur erreicht werden, wenn eine Naturverjüngung des Waldes möglich gemacht wird.

Überhöhter Wildbestand verursacht bei den Bundesforsten jährlich Schäl- und Ver­biss­schäden in Millionenhöhe, aber auch für private Waldbesitzer sind die Schäden oft existenzbedrohend. Wenn wir zukünftig einen gesunden, ordentlichen Bestand an Schutzwald haben wollen, wird die Herstellung von ökologisch tragbaren Wildbestän­den unumgänglich sein.

Schutzwald, Walderhaltung muss primäres Ziel sein. Zum Schutz der Bevölkerung vor Lawinen, Steinschlag und Hochwasser muss der Grundsatz Wald vor Wild wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden. Auf diesem Gebiet herrscht Handlungs­bedarf für die Bundesforste. – Danke. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

22.54


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Abgeordneter Amesbauer gelangt  zu Wort. – Bitte.


22.54.15

Abgeordneter Hannes Amesbauer, BA (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Rechnungshofpräsidentin! Geschätzte Damen und Herren! Hohes Haus! Dass Schutzwälder wichtig und unverzichtbar sind, haben alle Rednerinnen und Redner betont. Da sind wir uns, glaube ich, alle einig. Wir sind uns auch darüber einig, dass wir mit den Schutzwäldern und mit der Schutzwaldbewirtschaftung durch die Öster­reichischen Bundesforste ein Problem haben, dass das in der Vergangenheit nicht ganz zufriedenstellend funktioniert hat. Es ist auch klar im Rechnungshofbericht festge-


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