Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll60. Sitzung, 30. Jänner 2019 / Seite 256

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essen müsse man mit den landwirtschaftlichen verbinden. – Ja klar, das sehe ich auch so.

Wie schaut aber die Wirklichkeit aus? – Dazu hat es einen Zeitungsartikel gegeben: Sie alle werden wahrscheinlich Kitzbühel kennen und vielleicht den einen oder anderen Skitag dort verbracht haben. Wie komme ich als Skifahrer dazu, auf einer Skihütte einen Kaiserschmarrn aus ukrainischen Eiern zu essen? Was ist da passiert, was ist da los? Diese Information trägt nicht dazu bei, Vertrauen in die Vergabe der Fördergelder zu stärken und ist wahrlich kein Beleg für eine umsichtig agierende Landwirtschafts- und Nachhaltigkeitsministerin. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

23.07


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Gerald Hauser. – Bitte.


23.07.43

Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geschätzte Frau Rechnungshofpräsidentin! Frau Kollegin Greiner! Für den Kaiserschmarrn in Kitzbühel die Frau Ministerin verantwortlich zu machen, entbehrt jeder sachlichen Grundlage. Das ist ein Anpatzen auf primitivstem Niveau. (Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Wider­spruch der Abg. Greiner.) Also euch fällt wirklich überhaupt nichts mehr ein. Ich weiß schon, das ist wieder eine schlechte Rede von mir, aber euch fällt nichts ein, ihr patzt nur an! Wir in Tirol sind als Tourismusland führend. Wir haben 50 Millionen Über­nachtungen, wir haben tollste Unternehmen. Kitzbühel ist ein Paradeort. Gerade das letzte Weltcuprennen war nicht nur für Tirol Werbung, sondern für ganz Österreich.

Sie kommen da ans Pult und zerren den Kaiserschmarrn eines Unternehmers heraus, der nicht gepasst hat, und sagen, die Frau Ministerin hat versagt. Na dümmer geht es nicht mehr. Ich sage es ganz ehrlich, dümmer geht es nicht mehr. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)


Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter, ich würde Sie bitten, sich in der Aus­drucksweise zu mäßigen, bitte. (Abg. Haider: Wenn er doch recht hat!)


Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (fortsetzend): Okay. Ein paar inhaltliche Worte zu den notwendigen Clustern und Netzwerken, damit ihr wisst, worum es geht: Die sind eine wichtige und tolle Einrichtung. Unsere Tourismuswirtschaft, Hotellerie und Gastro­nomie kauft gerne Produkte unserer Bauern. Die Bauern aber haben ein Problem: Sie können nicht das ganze Jahr über Produkte in hinreichender Menge liefern, weil sie zu klein sind, und deswegen wurden und werden Netzwerke, Cluster eingerichtet, damit die vielen kleinen Landwirte die Möglichkeit haben, ihre Produkte dorthin zu liefern, und die Gastronomie, die Hotellerie die Chance hat, das ganze Jahr über Produkte bei ihnen zu kaufen.

Das ist absolut notwendig, dieser Schritt bringt Landwirtschaft und Tourismus zusam­men. Das sind eineiige Zwillinge! Die Landwirtschaft hat somit die Chance, ihre Produkte ganzjährig über diese Schiene in Richtung Tourismus zu vermarkten, zu verkaufen und damit Wertschöpfung zu lukrieren, Wertschöpfung, die dringend not­wendig ist. Es hat keinen Sinn, den Liter Milch um 35, 40 Cent abzugeben. Man muss Wertschöpfung lukrieren, und das ist der springende Punkt.

Ihr redet dagegen und bringt ein Kaiserschmarrn-Beispiel daher; also das ist so was von weltfremd, das ist fantastisch. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

So, der Start dieses Netzwerks, dieses Clusters war holprig, die Idee dahinter ist aber super. Noch einmal: Die vielfältigen regionalen und kulinarischen Initiativen werden


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