Nationalrat, XXVII.GPStenographisches Protokoll129. Sitzung, 16. bis 18. November 2021 / Seite 417

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Die langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen am Bauernhof muss insbesondere in der Priorität „Soziale Inklusion und wirtschaftliche Entwicklung“ der GAP bedacht werden. In der aktuellen Wirtschaftskrise mit hohen Arbeitslosenzahlen müssen die Arbeitsplätze am Bauernhof Priorität haben. Eine Förderung von Arbeitsplätzen am Bauernhof durch die Schaffung eines Sockelbetrages pro Arbeitskraft wäre eine Möglichkeit bestehende Arbeitsplätze krisensicher zu machen.

Wenn wir es schaffen die heimischen Bauernhöfe zu erhalten, sichern wir auch gleich­zeitig die Wertschöpfung in den Regionen und erzeugen einen positiven Impuls für wei­tere Arbeitsplätze im ländlichen Raum.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus wird aufgefordert, im Zuge der GAP-Verhandlungen für eine Förderung von Arbeitsplätzen am Bauernhof durch die Schaffung eines Sockelförderbetrages pro Arbeitskraft einzutreten.“

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Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Der Antrag ist ausreichend unterstützt und ord­nungsgemäß eingebracht und steht mit in Verhandlung.

Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Voglauer. – Bitte sehr.


15.22.59

Abgeordnete Dipl.-Ing. Olga Voglauer (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Spoštovana Visoka Hiša! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! (Zwischenruf des Abg. Hörl.) Das Budget für das nächste Jahr im landwirtschaftlichen Bereich ist gesichert und wird auch im großen Rahmen weitergeschrieben.

Wenn man sich fragt, was die großen Fragen der Landwirtschaft sind, kommt man schnell darauf, dass natürlich der Strukturwandel, den wir heute schon angesprochen haben, ein Hauptthema ist. Noch immer sperren in Österreich jeden Tag zehn bis zwölf Betriebe zu. Wir haben für eine soziale Sicherheit im ländlichen Raum zu sorgen. Wir haben gesicherte Einkommen für unsere Bäuerinnen und Bauern zu schaffen, und letzt­endlich geht es immer wieder und fast täglich um faire Preise.

Zu den fairen Preisen: Es ist uns im heutigen Ministerrat gelungen, dass wir endlich ein Gesetz gegen unlautere Handelspraktiken auf den Weg bringen. Dieser große Diskurs um faire Preise wird uns aber trotzdem weiterhin begleiten und er wird sich verschärfen, weil sich die Klimakrise verschärfen wird. Allein dadurch, dass wir in der Landwirtschaft nicht nur die ökonomischen Fragen zu lösen haben, sondern zunehmend mit der Klima­frage beschäftigt sind, werden wir an unserem Tun einiges ändern müssen.

Es braucht auch unter Bäuerinnen und Bauern endlich eine offene Diskussion darüber, dass wir nicht nur die ersten und unmittelbar Betroffenen von der Klimakrise sind, son­dern dass wir auch jeden Tag bei uns am Hof einen Beitrag leisten werden müssen. Dafür wird die Politik mit einem Rahmenprogramm sorgen müssen, das uns einen Ziel­pfad vorgeben wird, wie wir unsere Treibhausgase und die Emissionen in der Landwirt­schaft reduzieren. Ohne Reduktion wird es nicht gehen. (Beifall bei den Grünen.)

Wenn wir heute von der produzierenden Landwirtschaft gesprochen haben, müssen wir gleichzeitig von der krisenresilienten Landwirtschaft sprechen. Dabei rede ich wieder


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