News 03.06.2025, 22:56

Klimabonus, NoVA und Co: 76 Gesetzesnovellen sind auf dem Weg ins Plenum

Um das Budgetdefizit zu senken, hat sich die Regierung auf eine Reihe von ausgaben- und einnahmenseitigen Sparmaßnahmen verständigt. Einige davon, etwa die Erhöhung der Bankenabgabe und höhere Krankenversicherungsbeiträge für Pensionist:innen, hat das Parlament bereits beschlossen, nun hat der Budgetausschuss mit dem Budgetbegleitgesetz und einer ergänzenden Sammelnovelle zwei weitere Gesetzespakete auf Schiene gesetzt.

Unter anderem sollen damit das Aus für den Klimabonus, das zweijährige Einfrieren der Familienbeihilfe und weiterer Familienleistungen sowie der erschwerte Zugang zur Korridorpension besiegelt werden. Außerdem entfällt bis zum Jahr 2029 die Verpflichtung, das dritte Drittel der sogenannten kalten Progression für steuerliche Entlastungsmaßnahmen zu verwenden. Dazu kommen dutzende weitere Maßnahmen, die von einer Erhöhung der Servicegebühr für die E-Card und dem vorübergehenden Einfrieren der Geringfügigkeitsgrenze über mehr Fußfesseln für Straftäter:innen bis hin zur Besteuerung von Umwidmungsgewinnen reichen. Bezieher:innen von Arbeitslosengeld und Notstandshilfe dürfen in Zukunft nur noch in Ausnahmefällen geringfügig dazuverdienen. Allerdings enthält das Budgetbegleitgesetz auch einzelne Entlastungen, etwa für Gemeinden und Pendler:innen.

Der Budgetausschuss des Nationalrats hat grünes Licht für das Budgetbegleitgesetz gegeben.

Kurzfristig haben sich die Koalitionsparteien ÖVP, SPÖ und NEOS außerdem darauf verständigt, Kraftfahrzeuge bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht, die hauptsächlich der Güterbeförderung dienen, wieder von der Normverbrauchsabgabe (NoVA) zu befreien. Das betrifft vor allem klassische Kasten- und Pritschenwägen, wie sie zum Beispiel von Gewerbebetrieben verwendet werden. Außerdem wurde eine Halbierung des amtlichen Kilometergeldes für Motor- und Fahrräder auf 25 Cent auf den Weg gebracht. Insgesamt sind mit dem Budgetbegleitgesetz und der ergänzenden Sammelnovelle 76 einzelne Gesetzesnovellen und ein neues Gesetz auf dem Weg ins Plenum.

Kritik von Seiten der Opposition

Kritisch äußerten sich bei den Ausschussberatungen FPÖ und Grüne. Das Budgetbegleitgesetz enthalte zwar auch einige positive Punkte wie die Erhöhung der Glücksspielabgaben und die Umsatzsteuerbefreiung von Frauenhygienartikeln und Verhütungsmitteln, meinte Grünen-Budgetsprecher Jakob Schwarz, insgesamt orten er und seine Parteikolleg:innen aber gravierende Mängel. So würden klimaschädliche Subventionenen ausgebaut, statt reduziert. Zudem werden ihrer Ansicht nach Menschen mit niedrigen Einkommen überproportional belastet. Die FPÖ kritisierte insbesondere den erschwerten Zugang zur Korridorpension. Künftig wird man erst mit 63 Jahren – mit Abschlägen – in Frühpension gehen können, zudem werden 42 statt 40 Versicherungsjahre benötigt.

Das Plenum des Nationalrats wird voraussichtlich am 16. Juni über das Gesetzespaket beraten.