News 04.04.2025, 15:01

Maul- und Klauenseuche: Österreich hat zahlreiche Vorkehrungen getroffen

Totschnig warnte davor, dass die Auswirkungen enorm wären, würde die Maul- und Klauenseuche auch nach Österreich eingeschleppt. Dabei gehe es nicht nur um große wirtschaftliche Schäden für betroffene Betriebe, die ihren gesamten Tierbestand keulen müssten, auch für die landwirtschaftlichen Exporte hätte das weitreichende Folgen. Es sei aber alles darauf ausgerichtet, um eine Ausbreitung der Seuche in Österreich zu vermeiden, bekräftigte er. Das Gesundheitsministerium habe einen Krisenstab eingerichtet, auch Polizei, Bundesheer und Zoll würden unterstützen.

Zu den Maßnahmen gehören unter anderem die Schließung kleiner Grenzübergänge zu Ungarn und der Slowakei sowie die Verhängung von Importverboten für bestimmte Tiere und Produkte. Man müsse auch darauf schauen, dass von Ostermärkten in den Nachbarländern nichts nach Österreich mitgenommen werde, sagte der Minister. Sollte es dennoch zu einem Ausbruch der Seuche in Österreich kommen, werde es budgetäre Mittel für Entschädigungen geben, versicherte er.

Landwirtschaftsminister Totschnig gab den Abgeordneten ein Update zu der Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche

Keine Kürzung bei Agrarförderungen

Was die wegen der angespannten Budgetlage notwendigen Sparmaßnahmen im Landwirtschaftsbereich betrifft, werden laut Totschnig voraussichtlich "Abstriche" beim Waldfonds, bei energieautarken Bauernhöfen und beim Agrardiesel hingenommen werden müssen. Bei den klassischen Agrarförderungen wie dem Umweltprogramm, der Investitionsförderung oder der Bio-Förderung werde es aber keine Kürzungen geben, informierte er den Ausschuss. Die allgemeine Vorgabe, 15 % bei den Sachausgaben einzusparen, ist aus seiner Sicht im Landwirtschaftsministerium jedenfalls möglich.

Soll Glyphosat verboten werden?

Ebenfalls auf der Tagesordnung stand ein Expertenhearing zum Volksbegehren "Glyphosat verbieten". Nach Ansicht der 121.734 Unterstützer:innen soll ein ausnahmsloses Glyphosatverbot sofort umgesetzt werden. Die Experten legten ihre Standpunkte zum Einsatz von Glyphosat dar.

Ein im Zuge der Debatte von den Grünen eingebrachter Entschließungsantrag fand keine Zustimmung bei den anderen Fraktionen. Sie forderten, dass die Wirkstoffe Glyphosat sowie Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) verboten werden. Ebenso sollen Pestiziden, die diese Wirkstoffe enthalten, die Zulassung entzogen werden. PFAS-Substanzen seien nicht abbaubar und dementsprechend in der Umwelt angereichert, argumentierten die Grünen.

Drei Experten legten ihre jeweiligen Standpunkte über Vor- oder Nachteile des Einsatzes von Glyphosat dar

Weitere Debatte über EU-Landwirtschaftspolitik 2025 und Initiativen der Opposition

Grundlage für eine Debatte bot der von Norbert Totschnig vorgelegte Bericht über die geplanten Vorhaben der EU in der Landwirtschaft für das Jahr 2025. Als zentrale Themen nannte Totschnig dabei die von der Europäischen Kommission vorgestellte "Vision für Landwirtschaft und Ernährung", die Verhandlungen der EU mit der Ukraine im Rahmen des Assoziierungsabkommens, Mercosur, die Halbzeitüberprüfung in der Kohäsionspolitik und den "Blue Deal" mit einer europäischen Wasserresilienzstrategie. Der Bericht wurde mehrheitlich – ohne die Stimmen der FPÖ – zur Kenntnis genommen.

Mit den Stimmen der Koalitionsparteien vertagt wurden die Anträge der Opposition zu "Abbau von EU-Bürokratie", faire Erzeuger:innenpreise, Herkunftsbezeichnungen der Lebensmittel in der Gastronomie, Tierhaltungskennzeichnung für tierische Produkte sowie zum Verbot sogenannter "Ewigkeitschemikalien" und der Einführung einer Transparenzdatenbank über Pestizid-Anwendungen.