Nationalratspräsident Walter Rosenkranz erinnerte an die zehn Jahre andauernden Verhandlungen bis zum Staatsvertrag. "Ich verneige mich heute mit großem Respekt vor der Leistung und dem diplomatischen Geschick der großen Staatsmänner dieser Jahre", sagte er. Das Vermächtnis fordere uns auf, den Staatsvertrag auch heute noch mit Leben zu erfüllen, so Rosenkranz.
Für Zweiten Nationalratspräsidenten Peter Haubner ist der Staatsvertrag nicht nur ein juristisches Dokument, sondern ein lebendiger Auftrag. "Freiheit, Demokratie und Neutralität sind nicht selbstverständlich", sagte Haubner. Diese Werte müssten im Parlament tagtäglich gelebt, verteidigt und weiterentwickelt werden.
Dritte Nationalratspräsidentin Doris Bures sprach von einer "Meisterleistung der damaligen politischen Führung". Österreich habe mit seiner souveränen Entscheidung zur immerwährenden Neutralität die Positionierung zwischen den Blöcken des Kalten Krieges geschafft. Bures sprach sich dafür aus, die Tradition der aktiven Friedenspolitik wieder aufleben zu lassen.
In ihren Abschlussworten erinnerte Bundesratspräsidentin Andrea Eder-Gitschthaler an den Geist von 1955 und bezeichnete den Staatsvertrag als Auftrag, das Erreichte zu bewahren und es "klüger, gerechter und menschlicher" zu machen. Das Stenographische Protokoll zum gesamten Festakt finden Sie hier.