Demokratiepreis der Margaretha-Lupac-Stiftung ausgeschrieben
Bereits zum fünften Mal vergibt die Margaretha-Lupac-Stiftung des Parlaments kommendes Jahr den mit 15.000 Euro dotierten Demokratiepreis. Für die alle zwei Jahre verliehene Auszeichnung können Personen und Institutionen noch bis zum 7. Mai 2012 ihre Bewerbungen einreichen.
Zur Bewerbung um den Demokratiepreis sind all jene Personen und Institutionen aufgerufen, die sich im Rahmen ihres Lebenswerkes bzw. ihrer täglichen Arbeit für Demokratie, Geschlechterdemokratie oder Minderheitenrechte engagieren. Auch der Einsatz für Dialog als Ausdruck der Integration und Toleranz in der politischen Auseinandersetzung, der Kunst und gesellschaftlichen Fragen werden gewürdigt. Eine unabhängige Fachjury wählt die PreisträgerInnen aus, wobei das Preisgeld auf bis zu drei Bewerbungen aufgeteilt werden kann. Die genauen Informationen zur Ausschreibung sowie die Bewerbungsunterlagen finden Sie im Menüpunkt "Wer ist wer".
Anfang November gaben Jury und Kuratorium der Margaretha-Lupac-Stiftung zudem die PreisträgerInnen des immer abwechselnd zum Demokratiepreis ausgeschriebenen Wissenschaftspreises 2011 bekannt.
PreisträgerInnen des Wissenschaftspreises stehen fest
Einstimmig einigten sich Jury und Kuratorium der Margaretha-Lupac-Stiftung Anfang November auf die Preisträger des Wissenschaftspreises 2011. Die Bildungspsychologin Christiane Spiel sowie die Projektplattform "Jüdische Repräsentation und Antisemitismus im österreichischen Parlament, 1861-1938" unter Leitung der Politikwissenschafterin Eva Kreisky und Mitarbeit Matthias Falters und Saskia Stachowitschs erhalten die ebenfalls mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung.
Spiel stach in ihrer Arbeit durch ihren jahrelangen Einsatz für Gewaltprävention an Schulen und Kindergärten, die Integration von MigrantInnen sowie Geschlechtergerechtigkeit hervor. Besondere Beachtung verdient ihr Projekt "Weiße Feder – gemeinsam für Fairness und gegen Gewalt", im Rahmen dessen sie in Kooperation mit dem Unterrichtsministerium die Generalstrategie zur Gewaltprävention an Schulen und Kindergärten entwickelte. Darüber hinaus etablierte sie den Fachbereich Bildungspsychologie als wissenschaftliche Disziplin.
Mit der Projektplattform "Jüdische Repräsentation und Antisemitismus im österreichischen Parlament, 1861-1938" leistete Kreisky gemeinsam mit den Nachwuchsforschern Falter und Stachowitsch "Pionierarbeit", wie die Jury der Margaretha-Lupac-Stiftung urteilte, da es die erste intensive Auseinandersetzung mit dem Wirken jüdischer Abgeordneter in Wien sei. Kreisky hatte bereits zuvor in mehreren Forschungsprojekten Zusammenhängen zwischen Parlamentarismus, Demokratieentwicklung und jüdischer politischer Repräsentation und Partizipation in Österreich nachgespürt.
Die Daten der jüdischen Abgeordneten in Österreich sowie eine kurze Geschichte der Partizipation von Jüdinnen und Juden finden Sie über den Menüpunkt "Wer ist wer".
Die Margaretha-Lupac-Stiftung
Margaretha Lupac vermachte aufgrund besonderer Verbundenheit mit der Republik Österreich ihr gesamtes Vermögen dem Parlament. 2001 gründeten der damalige Nationalratspräsident Heinz Fischer sowie der damalige Bundesratspräsident Gerd Klamt die Stiftung in Gedenken an Lupac. Ziel der Stiftung ist es, Demokratie, Parlamentarismus und Toleranz im Diskurs zu Fragen der Politik, der Kunst und der gesellschaftlichen Entwicklung zu fördern und zu festigen.