Die Margaretha Lupac-Stiftung

Zum Gedenken an Margaretha Lupac, die ihr Vermächtnis der Förderung und Stärkung der Demokratie gewidmet hat, wurde 2001 die gleichnamige Stiftung gegründet.

Margaretha Lupac

Margaretha Lupac wurde als Tochter von Maria und Wenzel Lupac am 28. April 1910 in Wien Reindorf (heute 15. Bezirk) geboren. Die Mutter, geb. Baumgärtel, wurde 1871 ebenfalls in Wien Reindorf geboren, als Beruf wurde Kleidermacherin vermerkt; sie verstarb 1951. Der Vater, geboren im Jahre 1856, stammte aus einer kleinen Ortschaft namens Strachonowitz (heute: Strachonovice) in Mähren. Er war als Kanzleidiener bei der Südbahn beschäftigt und verstarb im Jahre 1920.

Margaretha Lupac war bis auf kurze Phasen immer erwerbstätig. Von 1949 bis zu ihrer Pensionierung 1973 arbeitete sie im Österreichischen Wirtschaftsverlag als Inkassantin: Sie verkaufte Abonnements und Inserate direkt an Wiener Gewerbebetriebe.

Sie starb am 17. Februar 1999 und vermachte ihr gesamtes Vermögen, welches sie durch Ersparnisse und Erbschaften aufgebaut hatte, der Republik Österreich für die Zwecke des Parlaments.

Selbstbestimmt und unabhängig

Ihre Lebenshaltung drückte Margaretha Lupac mit folgendem Zitat aus: "Trag all dein Geschick mit leichtem Sinn, denn der Lauf der Dinge liegt in Gottes Hand. Was er verbietet, wird dich nicht treffen, was er bestimmt, bleibt dir nicht aus".

Im Jahr 2018 hat die Stadt Wien das Grab von Margaretha Lupac am Friedhof Baumgarten (Gruppe 29, Nr. 111) ehrenhalber auf Friedhofsdauer gewidmet.

Reportagen zu Margaretha Lupac

Am 28. April 2020 wäre Margaretha Lupac 110 Jahre alt geworden. Anlässlich ihres Geburtstages wurde eine Podcast-Folge zu ihrer Person und dem Wirken der Stiftung gestaltet.

Schon 2007 wurde vom ORF ein kurzer Film über Margaretha Lupac produziert, der dem Parlament zur eigenen Verwendung überlassen wurde.

Einen Video-Bericht des ORF über Margaretha Lupac finden Sie am Ende dieser Seite.

Podcast anhören

Die Stiftung

Die Margaretha Lupac-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Erbe ihrer Namensgeberin weiterzuführen: Als Institution fördert und festigt sie Demokratie, Parlamentarismus und Toleranz im politischen Diskurs in Fragen der Politik, der Kunst und der gesellschaftlichen Entwicklungen.

Der Zweck der Stiftung

Zur Umsetzung dieser inhaltlichen Schwerpunkte können

  • hervorragende Verdienste um den Parlamentarismus bzw. die Demokratie ausgezeichnet werden;
  • Forschungsarbeiten unterstützt werden, die sich mit der Geschichte und Entwicklung des österreichischen Parlamentarismus auseinandersetzen;
  • Tagungen, Veranstaltungen durchgeführt und
  • österreichische Künstler:innen gefördert werden, um den Stellenwert der Kunst als Indikator gesellschaftlicher Strömungen zu unterstreichen.

Tätigkeitsbericht 2004-2014 / PDF, 8362 KB

Kunstsammlung der Stiftung

Zur Förderung österreichischer Künstler:innen sowie als Beitrag für das Erscheinungsbild des Parlaments und seiner Räume kann die Stiftung in eingeschränktem Ausmaß Kunstwerke ankaufen.

Folgende Kunstwerke wurden bereits erworben:

  • Vukoje, Maja – Ohne Titel (agua 2) (2005)
  • Thuma, Gerlinde - Gleichung in Schwebe
  • Taupe, Julian - Ohne Titel (2018)
  • Kehrer, Anton – lightflow_colourfield (black&red)
  • Kandl, Johanna – Ohne Titel (Die Betriebsbesichtigung...)
  • Gsteu, Johann Georg – Denker/in (Schenkung)
  • Fronius, Hans – Parlament
  • Bruzek, Ernst – Welt-offen

Stiftungsorgane

Die Organe der Stiftung sind das Stiftungskuratorium sowie der/die Geschäftsführer:in, die ihre Funktion jeweils für die Dauer einer Gesetzgebungsperiode ausüben.

Stiftungskuratorium

Jury

Die Mitglieder des Kuratoriums haben in ihrer Sitzung vom 3. April 2020 den Vorschlag zur Besetzung der Jury für die Periode der XXVII. GP einstimmig angenommen. Die Jury legt dem Kuratorium jedes Jahr einen Vorschlag zur Vergabe des Demokratie- bzw. des Wissenschaftspreises vor. Die Jurymitglieder arbeiten ehrenamtlich.

Mitglieder der Jury

  • Dr.in Brigitte Bierlein, Bundeskanzlerin der Republik Österreich a. D.
  • Univ. Prof. DDr. Oliver Rathkolb, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien
  • Univ.-Prof.in Dr.in Sieglinde Rosenberger, Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien
  • Mag.a Elisabeth Totzauer, Channelmanagerin ORF1
  • Em. Univ.-Prof. DDr. hc. Manfried Welan, Vorsitz

Geschäftsführung

Zur Geschäftsführerin wurde Frau Barbara Blümel bestellt.

ORF-Bericht über Margaretha Lupac

Der ORF hat einen Bericht über Margaretha Lupac und ihr Wirken gemacht. Das Video finden Sie hier:

Transkript zum Video / PDF, 11 KB