Der Demokratiepreis 2012 der Margaretha Lupac-Stiftung geht an Barbara Helige, erste Präsidentin der Vereinigung der österreichischen Richter:innen, die Jugendplattform und Jugendinitiative Zukunftsforum Windhaag, die Jugendliche zur aktiven Auseinandersetzung mit globalen gesellschaftlichen Entwicklungen ermuntern will, sowie an das Mauthausen Komitee Österreich.
Barbara Helige stand als erste Frau an der Spitze der Vereinigung österreichischer Richter:innen. Sie hat in dieser Funktion ihre Rolle immer wieder dahingehend wahrgenommen, für die Stärkung der Demokratie einzustehen, den Rechtsstaat als Träger der demokratischen Ordnung zu verteidigen und die Gewaltenteilung im Staat zu betonen. An die Seite der äußeren Unabhängigkeit stellte sie den Appell an die innere Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der Richter:innen. Sie wirkte unter anderem an der Erarbeitung ethischer Grundsätze zur richterlichen Amtsausübung mit, die in der Welser Erklärung zusammengefasst sind. Zivilgesellschaftlich engagiert sie sich – um nur einige Initiativen herauszugreifen – in der Österreichischen Liga für Menschenrechte, deren Präsidentin sie ist, als Vorsitzende der Wilhelminenbergkommission zur Aufklärung von Vorfällen im früheren Kinderheim und im Ethikrat für Public Relations.
Die 2008 gegründete Jugendplattform und Jugendinitiative Zukunftsforum Windhaag ermöglicht jungen Menschen die aktive Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen und einer lebenswerten Zukunft im lokalen wie im globalen Kontext. Dabei werden Vertreter:innen aller Regierungsparteien der Landes-, Bundes- und EU-Politik zum politischen Diskurs eingeladen. Es geht um den politischen Dialog, die Auseinandersetzung mit Werkzeugen der Demokratie, Mitbestimmung, basisdemokratische Entscheidungen, das Training in Toleranz, Kommunikation, Kooperation, Kreativ- und Moderationstechniken und nicht zuletzt um das Empowerment zum kritischen Engagement von und für junge Menschen. Ziel dieser Initiative ist es, sich zu einem anerkannten Partner für Zukunftsfragen und einem Diskussions- und Gestaltungsforum für die Jugend zu entwickeln. Projekte sind etwa das Jugendsymposium StadtLand-Tanz der Polaritäten oder Veranstaltungen zu den Themen Energie-Klima-Kostengerechtigkeit oder Jugend-Macht-Demokratie.
Im Mittelpunkt der Arbeit des Mauthausen Komitees Österreich steht das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, insbesondere an die Häftlinge des KZ Mauthausen und seiner Nebenlager. 1997 aus der Lagergemeinschaft Mauthausen hervorgegangen, versteht sich das Komitee als überparteilich und überkonfessionell und setzt sich für eine freie und demokratische Gesellschaft sowie die Wahrung der Menschenrechte aller ein. Die engagierte antifaschistische und antirassistische Arbeit mit jungen Menschen bildet einen Schwerpunkt, der in vielfältigen Angeboten umgesetzt wird. Mauthausen Guides führen an 22 Orten ehemaliger Außenlager Begleitungen durch, um diese Gedenkorte als Lernorte für junge Menschen zu nutzen. Angebote zur Stärkung der Zivilcourage und zur Auseinandersetzung mit Rassismus, Studienfahrten und vieles mehr konnten in den vergangenen drei Jahren rund 30.000 junge Menschen erreichen.
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