Frauen in Parlamenten – eine positive, aber langsame Entwicklung
Jahrhunderte lang war Politik Männersache. Für die Frauen und ihre Interessen war das ein erheblicher Nachteil. Im Februar 1919 durften Frauen erstmals bei den Wahlen zur konstituierenden Nationalversammlung wählen und auch gewählt werden. Der Frauenanteil zeigt seit damals eine langsame, aber doch positive Entwicklung: Aktuell sind 39,9% der Abgeordneten im Nationalrat Frauen, im Bundesrat sind es 42,6%.
Damit ist der Frauenanteil im österreichischen Parlament weit über dem internationalen Durchschnitt. 2020 waren erstmals in der Geschichte über ein Viertel aller ParlamentarierInnen weltweit Frauen, wie die Interparliamentary Union in ihrem Bericht "Women in Parliament" aufzeigt. Der Frauenanteil betrug 25,5% und war um 0,6% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die IPU begleitet die Entwicklung seit Jahrzehnten und kommt zu dem Schluss, dass der Anstieg zwar stetig, aber äußerst langsam von sich geht. In diesem Tempo werde es weitere 50 Jahre brauchen, bis Frauen und Männer in den Parlamenten dieser Welt gleichberechtigt vertreten sind.
"Wir müssen uns nicht nur am Internationalen Frauentag, sondern jeden Tag aufs Neue für die Gleichstellung von Frauen einsetzen. Diese Wertschätzung beginnt bei der gerechten Entlohnung und muss dahin gehen, dass soziale, wirtschaftliche und politische Unterschiede endgültig der Vergangenheit angehören. Auch wenn wir schon viel erreicht haben, sind wir noch lange nicht am Ziel", sagt Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Er nahm den Internationalen Frauentag zum Anlass, um sich bei den weiblichen Fachkräften auf der Parlamentsbaustelle zu bedanken und seinen Respekt für ihre Arbeit auszudrücken.
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