News in einfacher Sprache 29.09.2024, 11:24

Das Parlament am Tag der Nationalratswahl

Am Tag der Wahl ist das Parlament ein Medien-Zentrum

Mehr als 6 Millionen Österreicher:innen können am Sonntag, 29. September, den Nationalrat wählen. Sie können mitbestimmen, wer sie in den nächsten 5 Jahren im Parlament vertreten soll. Aber am Tag der Wahl werden im Parlament keine Gesetze diskutiert und beschlossen.

In der Säulenhalle ist eine Bühne aufgebaut. Von dort wird Innenminister Gerhard Karner etwa 1 Stunde vor Mitternacht das vorläufige Ergebnis der Wahl bekanntgeben.

Die Journalist:innen können sich ab 10.00 Uhr im Parlament auf ihre Arbeit vorbereiten. Fast 600 Personen haben sich vorher angemeldet und damit eine Zugangs-Berechtigung zum Parlament geholt.

Die Welt blickt aufs österreichische Parlament

Die Journalist:innen kommen aus insgesamt 25 Ländern. Viele sind aus EU-Ländern, aber es gibt auch Journalist:innen aus den USA, aus Japan oder Ägypten.

Hier sind einige Beispiele:

  • Herr Khaled Abou Bakr berichtet für das ägyptische Fernsehen. Er hat sich schon am Vormittag einen Arbeitsplatz im Lokal 5 eingerichtet. Österreich hat viele geschäftliche Beziehungen zu Ägypten. Außerdem ist Wien der Hauptsitz der UNO. Deshalb ist die österreichische Wahl auch für Ägypten interessant, meint der Journalist.
  • Herr Gennaro Pellino ist der Chef aller Auslands-Journalisten des Fernseh-Senders RAI aus Italien. Er arbeitet in Berlin. Für die österreichische Nationalratswahl ist er mit zwei Mitarbeiter:innen nach Wien gekommen. Er hat zu Mittag schon den 2. Live-Bericht aus dem Parlament gesendet. Der nächste Live-Bericht für RAI ist für 17 Uhr geplant.
  • Als das Social-Media-Team des Parlaments mit Herrn Pellino spricht, kommen gegenüber gerade die ersten Journalist:innen aus dem ORF an. Am Samstag hat man dort Tische für die Berichterstattung aufgestellt. Man hat auch die gesamte Technik vorbereitet, zum Beispiel die Kameras und die Scheinwerfer.

Im Lokal 5 finden normalerweise Ausschuss-Sitzungen statt.

Von der Säulenhalle erreicht man viele Lokale. Überall sind Fernseh-Studios und Arbeitsplätze für die Medien aus dem Inland und dem Ausland vorbereitet.

Es gibt 135 Arbeitsplätze für Journalist:innen von Zeitungen, Online-Medien und Radio-Sendern. Techniker des Parlaments legen am Sonntag-Nachmittag weitere LAN-Kabel, damit noch mehr Journalist:innen Platz finden.

Im Hintergrund laufen die Fernseh-Bildschirme. 2 Ton-Techniker:innen der Parlaments-Direktion sind dafür verantwortlich, dass die Ton-Übertragung funktioniert. Sie haben ihren Platz neben der Bühne in der Säulenhalle.

Norbert Rernböck gehört zum Team der Ton-Technik. Er erklärt, worauf das Team achten muss. Man muss den Ton überall hören, wo es Fernseh-Bildschirme und Lautsprecher gibt, zum Beispiel im Auditorium und in der Agora einen Stock darunter. Das ist wichtig, wenn die Zwischen-Ergebnisse oder die erste Hochrechnung präsentiert werden.

Begriffe einfach erklärt

Die Arbeit im Parlament ist sehr umfangreich und vielfältig. Es gibt viele Fachbegriffe. Diese Begriffe werden auf der Parlaments-Website einfach verständlich erklärt: 

Begriffe einfach erklärt

Sicherheits-Kontrollen für den Zutritt

Ein Stockwerk unter der Säulenhalle arbeiten die Visagistinnen der Medien. Visagistinnen sind für das Aussehen von Journalist:innen und ihre Interview-Partner:innen zuständig, das heißt sie schminken und frisieren die Menschen. Die Journalist:innen führen Interviews mit vielen verschiedenen Personen, zum Beispiel den wichtigsten Kandidat:innen der politischen Parteien, Fachleuten für Politik und Kommunikation und Fachleuten anderer Medien.

All diese Menschen mussten sich vorher anmelden. Und sie müssen vor dem Eintritt ins Parlament durch eine strenge Sicherheits-Kontrolle. Das funktioniert wie am Flughafen: Das Handgepäck wird durchleuchtet, und die Personen gehen durch den Metall-Detektor. Dafür gibt es 4 Sicherheits-Schleusen. An jeder Schleuse arbeiten 4 Sicherheits-Fachleute. Außerdem ist ein Team von Polizeibeamt:innen und Sicherheits-Personen im Parlament und vor dem Parlament.

Um 15 Uhr kommen die ersten Spitzen-Kandidat:innen ins Parlament. Dazu gehört zum Beispiel Frau Irina Vána von GAZA. Herr Dominik Wlazny von der Bier-Partei wird um 18 Uhr kommen. Später am Abend werden alle Spitzen-Kandidat:innen im Parlament allen Medien Interviews geben können. Die Fernseh-Sender ORF, Servus TV und Puls24 haben ihre Studios rund um die Säulenhalle. Andere Fernseh-Sender arbeiten im Lokal Elise Richter. Es gibt auch mobile Teams, die mit Mikrofonen und Kameras herumgehen.

Das Medien-Zentrum in dieser Form ist eine Neuheit

Es ist das erste Mal seit dem Umbau des Parlaments. Die Vorbereitungen darauf haben mehrere Monate gedauert. In der Woche vor der Wahl war das Parlament einige Tage geschlossen.

In dieser Zeit hat man viele Arbeiten durchgeführt, zum Beispiel

  • Transparente aufgestellt
  • in der Säulenhalle ein Segel aufgehängt, um die Ton-Qualität zu verbessern
  • Teppiche verlegt
  • eine Tribüne aufgebaut
  • Stehtische aufgestellt

Am späten Nachmittag wird es in den Wahl-Lokalen immer ruhiger. Aber im Parlament geht es dann erst richtig los. Alle Menschen sind gespannt auf die ersten Hochrechnungen. Aber das ist im Parlament genauso wie bei den Menschen daheim vor den Fernsehern.