News in einfacher Sprache 02.01.2025, 15:28

Österreich ist seit 30 Jahren Mitglied der Europäischen Union

Heute heißt die EG Europäische Union oder kurz: EU. Seit 1. Jänner 1995 ist Österreich Mitglied in der EU. Der Beitritt war eine wichtige Entscheidung. Die Mitgliedschaft hat bis heute Einfluss auf das Leben und die Politik in Österreich. 

Ein Brief an Brüssel

Das waren die wichtigsten Termine vor dem Beitritt:

  • Am 17. Juli 1989 hat Österreich das Ansuchen um einen Beitritt gestellt. Damals war Alois Mock Außenminister von Österreich. Roland Dumas war der Vorsitzende des Außenminister-Rates der Europäischen Gemeinschaft. Minister Mock hat Herrn Dumas den sogenannten "Brief an Brüssel" übergeben. Brüssel ist die Hauptstadt von Belgien und der Sitz der EU.
  • Im Jahr 1993 haben die offiziellen Verhandlungen zwischen EU und Österreich begonnen. Dabei hat es insgesamt 9 Verhandlungs-Runden, 130 Treffen und 72 Fachgespräche gegeben. Das Ergebnis der Verhandlungen war gut.
  • Am 4. Mai 1994 hat das EU-Parlament für die Aufnahme von Österreich gestimmt. Gleichzeitig hat das EU-Parlament auch für die Aufnahme von Schweden und Finnland gestimmt.
  • Auch Norwegen hätte beitreten sollen. Aber dort ist die Volks-Abstimmung gegen eine Mitgliedschaft ausgegangen.

Nach dem Beitritt von Österreich, Schweden und Finnland hatte die EU im Jahr 1995 15 Mitglieder.

Bei der Gründung im Jahr 1958 hatte die Europäische Gemeinschaft 6 Mitglieder: Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande.

Heute hat die Europäische Union 27 Mitgliedsstaaten.

Zur Geschichte der EU: Der Europarat

Schon im Jahr 1946 hatte der frühere Premier-Minister von Großbritannien Winston Churchill die Idee: Europa sollte enger zusammenarbeiten. Herr Churchill war damals Oppositions-Führer. Im Jahr 1949 gründen 10 europäische Länder den Europarat: Belgien, Dänemark, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Schweden und Großbritannien.

Der Plan für die engere Zusammenarbeit ist aber schließlich nicht von Herrn Churchill gekommen. Am 9. Mai hat der französische Außenminister Robert Schuman vorgeschlagen: Die Länder sollen gemeinsam die Industrie von Kohle und Stahl kontrollieren. Dann können die Länder keinen Krieg gegeneinander vorbereiten. Noch heute ist der 9. Mai ein europäischer Festtag.

Die EU und ihre Vorgänger

Am 18. April 1951 haben 6 Länder einen Vertrag abgeschlossen: Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande haben die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl gegründet. Die Abkürzung war EGKS. Das war der Anfang der EU.

Die EGKS war schon bald so erfolgreich, dass die Mitglieds-Staaten die Zusammenarbeit verstärken wollten. Deshalb haben sie die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemeinschaft gegründet. Die Abkürzungen heißen EWG und Euratom. Diese Organisationen haben ihre Arbeit im Jahr 1958 begonnen.

Im Jahr 1958 hat auch das erste Treffen der Europäischen Parlamentarischen Versammlung stattgefunden. Man kann diese Versammlung als Vorgängerin des heutigen Europäischen Parlaments bezeichnen. Die Versammlung hat Robert Schuman zum Präsidenten gewählt.

Immer mehr Länder wollten dabei sein

Später sind immer mehr Länder der EU beigetreten, die damals noch EG geheißen hat:

  • 1973: Dänemark, Irland und Großbritannien
  • 1981: Griechenland
  • 1986: Spanien und Portugal

2 von 3 Österreicher:innen stimmten am 12. Juni 1994 für den EU-Beitritt.

Vor dem EU-Beitritt von Österreich hat es eine Volks-Abstimmung zu diesem Thema gegeben. Bei dieser Abstimmung am 12. Juni 1994 haben 66,6 Prozent der Wähler:innen für den Beitritt gestimmt. Das sind 2 von 3 Personen.

Am 11. November 1994 hat das österreichische Parlament über den Beitritt beraten. Zuerst haben die Abgeordneten 11 Stunden lang gesprochen und diskutiert. Dann hat die Abstimmung stattgefunden. 141 Abgeordnete stimmten für den Beitritt und 40 Abgeordnete stimmten dagegen. 

Heute hat die EU 27 Mitglieder. Es gibt derzeit 9 Länder, die beitreten wollen: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Moldau, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien, die Türkei und die Ukraine. 

Begriffe einfach erklärt

Die Arbeit im Parlament ist sehr umfangreich und vielfältig. Es gibt viele Fachbegriffe. Diese Begriffe werden auf der Parlaments-Website einfach verständlich erklärt: 

Begriffe einfach erklärt

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