Bundesrat Stenographisches Protokoll 719. Sitzung / Seite 16

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Welche Schritte werden Sie zur weiteren Professionalisierung der Lehrerfort- und -wei­terbildung, insbesondere vor dem Hintergrund der im Aufbau befindlichen pädago­gischen Hochschulen, setzen?

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Wie es in ganz Europa üblich ist, werden wir die pädagogischen Akademien zu pädagogischen Hochschulen weiterentwickeln. Damit wird dann der Abschluss für Lehrer und Lehre­rinnen im Pflichtschulbereich mit einem Bakkalaureat erfolgen, das heißt, sie werden somit auch die Möglichkeit haben, dass ihr Studium an den Universitäten weitergeführt werden kann.

Wir werden weiters die Lehrerweiterbildung entsprechend entwickeln, und zwar da­durch, dass wir speziell Führungskräfte ausbilden werden. Es ist wichtig, dass wir im Schulbereich gut ausgebildete Führungskräfte haben und dass die Lehrer immer in neuen Methodiken ausgebildet werden. Dabei werden uns die neuen Technologien, nämlich auch E-Learning und Distance Learning eine besondere Hilfe sein.

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Zu einer weiteren Zusatzfrage hat sich Frau Bundes­rätin Konrad gemeldet. – Bitte, Frau Bundesrätin.

 


Bundesrätin Eva Konrad (Grüne, Tirol): Werte Frau Bundesministerin! Angesichts der Tatsache, dass das zentrale Ergebnis des Reformdialogs, nämlich die Abschaffung der Zweidrittelmehrheit, ja an und für sich schon vorher feststand, stellt sich mir folgende Frage:

Wo sehen Sie die Sinnhaftigkeit eines solchen Reformdialogs, abgesehen von seiner Öffentlichkeitswirksamkeit?

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Die Sinnhaftigkeit eines Reformdialogs besteht darin, dass dort jeder seine Meinung äußern kann, dass auf diese Meinungen auch eingegangen wird. Soweit ich mich erinnere, hat niemand gegen die Abschaffung der Zweidrittelmehrheit dort das Wort erhoben, das heißt: Alle haben das sehr begrüßt. Auch die weiteren Maßnahmen, die vorgeschlagen worden sind, sind sehr begrüßt worden, sodass ich annehme, dass die zehn Punkte des Reformdialogs von allen Fraktionen in diesem Haus getragen werden.

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Zu einer weiteren Zusatzfrage hat sich Frau Bundes­rätin Mag. Neuwirth gemeldet. – Bitte, Frau Bundesrätin.

 


Bundesrätin Mag. Susanne Neuwirth (SPÖ, Salzburg): Frau Bundesministerin! Ein Ergebnis des Reformdialogs war auch die Forderung nach ganztägigen Schulformen, von denen heute schon die Rede war.

Wie viele zusätzliche Budgetmittel stehen für ganztägige Schulformen, egal, ob es sich nun um Ganztagsschulen oder um Nachmittagsbetreuung an Schulen handelt, zur Ver­fügung?

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Wir werden einen Gesetzesantrag einbringen, dass von den Schulen Angebote zur Tages­betreuung gemacht werden. Von Bundesseite werden für jede Tagesbetreuungsgruppe zehn Lernstunden bezahlt, für 10 000 Plätze sind 8 Millionen € im Budget vorgesehen. Diese 8 Millionen € sind heuer im Budget, die 8 Millionen € sind auch nächstes Jahr im Budget. Derzeit gibt es etwa 50 000 Betreuungsplätze. Diese Zahl kann jedes Jahr um


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