BundesratStenographisches Protokoll754. Sitzung / Seite 16

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bewertet, begutachtet und zusammengestellt. Ich möchte noch vor dem Sommer zu Diskussions- und Dialogrunden einladen und dann spätestens im Frühherbst mit einem programmatischen Plan zur Museumspolitik antreten können, diesen auch darlegen können.

Wie Sie sehen, es ist ein aufwendiger, ein anspruchsvoller Zugang, aber ich bin viel­leicht auch deshalb in die Politik gegangen, weil ich auch im Wie neue Wege, andere Wege beschreiten möchte, und daher meine Wahl für diesen sehr breiten Zugang, der vor allem von den Medien eines abverlangt: ein Stückchen Geduld, weil es hier nicht gleich die Aussagen gibt, die sich für die Schlagzeile der Tageszeitung von morgen eignen.

 


Präsident Helmut Kritzinger: Zusatzfrage? – Frau Bundesrätin Mag. Neuwirth, bitte.

 


Bundesrätin Mag. Susanne Neuwirth (SPÖ, Salzburg): Frau Ministerin, Sie haben die Wichtigkeit betont, Kunst, Kultur und Bildung als ein Thema zu sehen, und in die­sem Zusammenhang haben Sie auch museumspädagogische Konzepte erwähnt.

Ich frage Sie in diesem Zusammenhang: Welche Maßnahmen sind geplant, um gerade Kinder und Jugendliche als zukünftige Besucher der Bundesmuseen und anderer Museen zu gewinnen?

 


Präsident Helmut Kritzinger: Bitte, Frau Ministerin.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Das ist ein ganz breiter Themenkomplex. Es haben die einzelnen Bundesmuseen auch schon museumspädagogische Abteilungen. Ich höre – und bin gerade dabei, dem auf den Grund zu gehen –, dass diese leider da und dort gewissen budgetären Engpässen unterliegen. Ich erwarte mir genau in diesem Punkt entsprechende Maßnahmenpakete und Vorschläge. Das ist die eine Seite: Diese betrifft die Institutionen, im konkreten Fall die Museen, aber da sind die Bundestheater genauso gefordert, in Wirklichkeit jede Kulturinitiative und auch jedes Kulturfestival.

Ich möchte aber natürlich auch auf der anderen Seite ansetzen: Das sind die Lehrerin­nen und Lehrer, das sind die Schulen. Mir geht es hier darum – ich habe dafür den Arbeitstitel „Kunst macht Schule“ gewählt –, dass jede Schule eine Kunst- und Kultur­partnerschaft eingeht, dass es hier konkret zu Kooperationen kommt. Das soll weit über das, was wir kennen gelernt haben, etwa eine Theateraufführung in der Schule, hinausgehen. Es soll wirklich eine Zusammenarbeit mit Profis aus dem Kunst- und Kul­turbereich sein.

Weil auch das Thema „Gewalt an der Schule“ heute angesprochen wird, möchte ich gleich sagen: Wir haben jetzt einen konkreten Plan. Es wurde von der Theatergruppe „Dschungel Wien“ mit dem Gymnasium Rahlgasse das Theaterstück „komA“ – das steht für Amoklauf an der Schule – in einem einjährigen Prozess mit Schülerinnen und Schülern, Dramaturgen, Regisseuren, Schauspielern erarbeitet und ist zur Aufführung gekommen. Es wurde sehr beachtet, und es ist aufgrund des großen Erfolges sogar noch zu einem zweiten Aufführungszyklus gekommen. Ich habe das selbst besucht und habe danach mit den Schülern und Schülerinnen darüber gesprochen, und die ha­ben mir sehr authentisch berichtet, dass es nach dieser Theaterarbeit der Dramapäda­gogik, wenn sie so wollen, zu einem anderen Klima an der Schule gekommen ist, zu einem anderen Verständnis, zu einer Sensibilisierung.

Wir sind gerade dabei, in allen Bundesländern – in Linz zum Beispiel ist es „Phoenix“ – mit Theatergruppen Kooperationsvereinbarungen für die Schulen abzuschließen. Es läuft da sehr viel über die schon etablierte Einrichtung „KulturKontakt“. Da mir das per­sönlich ein sehr großes Anliegen ist, habe ich mit Sirikit Amann und mit einer Stabstelle


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