Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 58. Sitzung / Seite 40

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jenes mit Ungarn, und das ist 1998 beschlossen worden. Das mit Tschechien liegt seit mehr als zwei Jahren herum, weil sich der eine Regierungspartner offenbar nicht zu vernünftigen Lösungen bereit findet.

Fordern Sie nicht von uns, dass wir Ihnen dabei zur Seite stehen, sondern setzen Sie jene Schritte, die Sie richtigerweise auch für notwendig halten, damit in dieser Hinsicht etwas weitergeht! Die Übergangsfrist allein schützt niemanden. Das, was wirklich schützt, sind konkrete Maßnahmen, die sicherstellen, dass jetzt bei steigender und hoher Arbeitslosigkeit keine zusätzlichen Beschäftigten auf den österreichischen Ar­beitsmarkt kommen und dass in den Feldern, in denen wir sie brauchen, schrittweise und behutsam und in gegenseitiger Abstimmung mit unseren Nachbarländern die erfor­derlichen Schritte gemacht werden können. (Präsident Dr. Khol gibt das Glocken­zeichen. – Abg. Mag. Mainoni – in Richtung des Präsidenten Dr. Khol –: Abdrehen! Gerechtigkeit muss sein!) 

Wir sind für konkrete Politik für die Menschen – Sie sind für abstrakte Schönrednerei! (Beifall bei der SPÖ.)

13.04

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Herr Abgeordneter Dolinschek zu uns. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.04

Abgeordneter Sigisbert Dolinschek (Freiheitliche): Geschätzter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Vizekanzler! Werter Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Weil mein Vorredner jetzt gemeint hat, die SPÖ sei für konkrete Politik und für keine abstrakte, möchte ich ihn daran erinnern, dass die SPÖ in der Vergangenheit doch jahrelang die Verantwortung in diesem Staat getragen hat. Gerade Sie, Herr Kollege Einem (Ruf: ... der Vater des Chaos!): Sie waren Verkehrsminister, Sie waren Innenminister, und ich erinnere Sie daran, wie viele Posten Sie in Österreich ge­schlossen haben. Haben Sie das schon vergessen? Und dass Sie bei den Verkehrs­wegen überhaupt nichts weitergebracht haben, daran möchte ich Sie auch erinnern! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich habe aber überhaupt nichts dagegen, wenn man in puncto Europäischer Union auch die eine oder andere Kritik anbringt; wir haben das in der Vergangenheit auch immer wieder getan. Aber man soll doch die Chancen abwiegen – und man soll die Chancen nützen und sie nicht verstreichen lassen.

Von den Rednern der SPÖ, Herrn Schieder, Herrn Einem, werden immer wieder Ver­säumnisse angeführt, die man jetzt dieser Bundesregierung anlasten will. Aber an die Versäumnisse, die in der Bundesregierung vor dieser Zeit, als die SPÖ die Haupt­verantwortung getragen hat, eingetreten sind, wollen Sie nicht erinnern.

Sie haben im vergangenen Jahr der EU-Osterweiterung noch zugestimmt. Jetzt beim EU-Erweiterungs-Anpassungsgesetz, das wir im März hier beschlossen haben und in dem eben der Personen- und der Dienstleistungsverkehr durch die Übergangsfristen geregelt werden, haben Sie nicht die Zustimmung erteilt. Was hat sich seit damals überhaupt geändert, außer Ihrer Haltung? – Überhaupt nichts! Wir sind immer der Meinung gewesen, dass es bei einer EU-Osterweiterung zu Übergangsfristen kommen muss – im Gegensatz zu anderen Ländern wie Frankreich, den Benelux-Ländern oder Deutschland. Aber auch die sind jetzt auf diesen Weg umgeschwenkt und haben diese Übergangsfristen, die von Bundesminister Haupt als „2 plus 3 plus 2“-Regelung aus­verhandelt und eingebracht worden sind (Abg. Dr. Einem: ... der Haupt ...! – ironische Heiterkeit des Abg. Dr. Einem), damit der österreichische Arbeitsmarkt nicht über­schwemmt wird, indem die sofortige Freizügigkeit der Personen und Dienstleistungen


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