Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 195

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suchen, was sie gerne wollen, weil die Schere einfach noch immer extrem auseinan­dergeht.

All das, was die Frauenbewegung in den letzten Jahrzehnten geschafft hat, all das ist plötzlich weg: weg im Sinne vom ganzen Wissen, weg im Sinne vom ganzen Aktionis­mus, der passiert ist, und weg auch von einem emanzipatorischen Ansatz der Wahl­freiheit. (Abg. Steibl: Nein, so viel Blödsinn! So ein blödes Gequatsche und Gelabere! Entschuldigung!)

Das Interesse von Mädchen und Frauen für Technik und Handwerk zu wecken, das ist sicher nicht einfach – keine Frage –, aber es ist machbar. Es geht um Vorbilder, es geht darum, dass Frauen in entscheidenden Positionen sitzen und dass das Normalität ist. Es geht darum, positive Faktoren entlang eines Lebensverlaufes darzulegen, dass zum Beispiel die Stärken von Mädchen und jungen Frauen in Kindergarten und Schule wirklich gestärkt werden und dass dort die Interessen geweckt werden. Das ist politische Verantwortung. Das ist kein Wunschkonzert, sondern das ist machbar.

Und es geht auch um Chancengerechtigkeit – Chancengerechtigkeit, dass Familie und Beruf einfach vereinbar sind. Das ist auch politische Verantwortung und kein Wunsch­konzert.

Echte Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen muss das Ziel sein. Weg vom persönlichen Wunschkonzert, hin zur echten Gestaltung.

Verringern Sie die Armutsgefährdung! Verringern Sie Gewalt an Frauen und Kindern! Setzen Sie endlich aktive Sozial- und Arbeitsmarktpolitik um – und das für alle Frauen in Österreich! (Beifall bei den Grünen.)

19.18


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Haubner. – Bitte.

 


19.18.57

Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundes­ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Es ist ja schon vieles oder fast alles in den wichtigen Bereichen gesagt worden. (Abgeordnete der SPÖ unterhalten sich, mit dem Rücken zum Rednerpult im SPÖ-Sektor auf den Stufen stehend.)

 


Präsident Fritz Neugebauer: Entschuldigung, Frau Kollegin! Sind die Kollegen so nett, den Damen nicht den Rücken zuzudrehen und ein bisschen leiser zu sein?!

 


Abgeordnete Ursula Haubner (fortsetzend): Danke für die frauenfreundliche Mel­dung, Herr Präsident! (Abg. Steibl: Es ist meistens so! Bei Finanzthemen nicht!)

Es ist, wie gesagt, vieles schon gesagt worden. Meine Kollegin Martina Schenk hat festgestellt, dass dieses vorliegende Werk nicht gerade ein Grund zum Jubeln darüber ist, was in den letzten zehn Jahren passiert ist. Aber ich denke, eines ist sicher: Das Thema Gleichstellung, das Thema Gleichbehandlung ist einmal in den Köpfen aller angekommen – in den Köpfen angekommen; ob es schon in den Herzen drinnen ist und in den Taten, das bezweifle ich. Da ist insgesamt noch großer Nachholbedarf gegeben.

Es zeigt sich gerade an diesem Frauenbericht, dass Politik für Frauen eine absolute Querschnittmaterie ist. Wir sehen, dass im Bereich der Bildung Frauen bestens oder gut ausgebildet sind und der Anteil steigt. Wir sehen, dass noch nie so viele Frauen berufstätig gewesen sind. Das heißt: Der Trend zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit der Frauen ist – so möchte ich sagen – ein vermehrter und ein fast selbstver­ständ­licher.

 


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