Veranstaltung

Tag der offenen Tür - 'Im Herzen der Demokratie' - Ein Projekt in Kooperation mit 'wenn es soweit ist'

Datum:26.10.2016 10:00
Ort:Säulenhalle (alt)
Veranstalter: Doris Bures, Präsidentin des Nationalrates

Inhalt und Programm

Tag der offenen Tür: Fest der Demokratie und der Kunst im Hohen Haus

Berührt, überrascht, erheitert. In jedem Fall emotional bewegt. So reagierten die Besucher:innen des "Offenen Parlaments", die sich am National­feiertag frei im Parlaments­gebäude bewegen konnten.

In den Räumen des Hohen Hauses erwarteten die Gäste Kunst­erlebnisse, die faszinierten und überraschten. Ein High­light war etwa die Wiener Mund­art­kapelle "Die Strottern" rund um Sänger und Musiker Klemens Lendl, die im Budget­saal gekonnt parlamentarische Gepflogen­heiten in ihre Performance einbauten: Als ihm das Geigen­spiel von Lendl scheinbar zu langwierig wurde, parierte Kollege David Müller, ebenfalls Sänger und Gitarrist, mit einem gespielt un­geduldigen "Zur Sache"-Ruf.

Im selben Raum las an­schließend der Schrift­steller Martin Pollack den Text "Im Wald" – auto­bio­grafische Erinnerungen an die Nazi­vergangen­heit seines Groß­vaters, angelehnt an seinen Roman "Der Tote im Bunker". Von der schwierigen Auf­arbeitung dieses Familien­traumas berichtete Pollack danach noch in sehr persönlicher Weise. Das Publikum war merk­bar berührt, man konnte, trotz des Trubels im Rest des Hauses, die sprich­wörtliche Steck­nadel fallen hören.

Insgesamt acht Autor:innen hat die Künstler­gruppe wenn es soweit ist um Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf beauftragt, sich über Demokratie Gedanken zu machen. Ziel war, das Parlament in besonderer Weise in Szene zu setzen und das Thema Demokratie mit den Mitteln der Kunst neu zu beleuchten. Die Performances, gespielt von einem Schauspielensemble - darunter Ulli Meier, Sona MacDonald und Katharina Stemberger - beruhen auf eigens für Räumlich­keiten im Parlament entwickelten Texten von Juli Zeh, Clemens J. Setz, Christine Nöstlinger, Paulus Hochgatterer, Milena Michiko Flasar, Franz Schuh, Angelika Reitzer und Martin Pollack.

In jedem der aus­gewählten Räume – darunter auch solche, die der Öffentlich­keit sonst nicht zugänglich sind – fand eine Szene von ca. sieben bis zehn Minuten statt. Die Auf­führungen wurden mehrmals wiederholt, sodass jede Besucher:in die Möglich­keit hatte, alle Szenen zu sehen.

Darüber­hinaus hatten Besucher:innen des Hohen Hauses am National­feiertag, wie gewohnt, die Möglichkeit, Parlamentarier:innen zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen. Auch die Präsident:innen des National­rats und des Bundes­arts öffneten die Türen zu ihren Amts­räumen und standen den Gästen des Hohen Hauses für Gespräche zur Verfügung.