Inhalt
Der Ausgangspunkt der Veranstaltungsreihe "100 Jahre Frauenwahlrecht" ist das historische Ereignis - der geschichtliche Kontext der Gründung der Republik 1918. In der provisorischen Nationalversammlung vom 12. November 1918 wurde allen volljährigen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern das aktive und passive Wahlrecht zuerkannt. Mutige und frauenpolitisch wachsame Pionierinnen, die zuerst und vor allem für die materielle Unabhängigkeit von Frauen und Mädchen gekämpft haben, wurden nun Teil einer neuen demokratischen Gesellschaftsordnung. "Frauenthemen" wurden sichtbar, politisch diskutiert und fanden in der Gesellschaft die Resonanz.
Die Veranstaltungen und Projekte im Frauenwahlrechtsgedenkjahr sollten keineswegs einen umfassenden Charakter haben, sondern sich fragmentarisch verschiedenen Aspekten annähern. So widmete sich die sechste und letzte Veranstaltung der Reihe "100 Jahre Frauenwahlrecht" drei Themenfeldern, welche nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben: Aus dem Heute heraus wurden die Themen Frauen-Armut, Frauen-Migration und Frauen-Schönheitsideale mit Expertinnen in verschiedenen Panels diskutiert und reflektiert. Die Panels fanden zeitgleich statt. Ihre Anmeldung zur Teilnahme an einem der Panels erfolgte vor Ort.
Panel 1: … Frauen – Integration, [die]
Der Integration von immigrierten Frauen, die sich um den Haushalt und die Kindererziehung kümmern, widmete sich Panel 1. Wie stellt sich die Situation der Migrantinnen vor dem Hintergrund von Gleichberechtigung und Frauenrechten dar? Welche Handlungsfelder eröffnen sich für die Politik, jene Frauen bei ihrer Integration in Österreich zu fördern? Der thematische Bogen spannte sich dabei von kulturellen und gesellschaftlichen Integrationsfragen bis hin zu Situationen von struktureller Benachteiligung, geringerer Erwerbsbeteiligung und Wege in Bildung und Beruf.
Panel 2: … Frauen – Schönheitsideale, [die]
Wenn Menschen aufgrund ihres Körpers diskriminiert, Frauen aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes abgewertet werden und beleidigende Kommentare bis hin zu gesundheitlichen Problemen führen, spricht man vom Phänomen des sogenannten Body-Shaming. Thema des Panel 2 war unter anderem die Frage, welchen Einfluss die Sozialen Medien oder auch Werbung auf die Entwicklungen zu fragwürdigen bzw. gefährlichen Schönheitsidealen haben.
Panel 3: … Frauen – Armut, [die]
Obwohl Österreich zu einem der reichsten Länder weltweit zählt, ist Frauenarmut nach wie vor ein Thema. Statistiken zeigen Anteile von Frauen mit Armutsgefährdung und Einkommen unter der Armutsgrenze auf - prekäre Arbeitsverhältnisse betreffen vor allem Frauen. Auch die Altersarmut ist großteils weiblich. Panel 3 widmete sich der Frage, mit welchen Maßnahmen die Politik hier gegensteuern kann.