IPEX

"Interparliamentary EU Information Exchange" (IPEX) ist eine Plattform für den raschen Austausch EU-bezogener Informationen zwischen nationalen Parlamenten.

Plattform für Informationsaustausch in EU-Angelegenheiten

Bei "InterParliamentary EU information eXchange" (IPEX) handelt es sich in erster Linie um eine Plattform für den raschen Austausch von EU-bezogenen Informationen zwischen nationalen Parlamenten. Durch die Internetplattform und das persönliche Netzwerk der zuständigen IPEX-Korrespondent:innen soll die inter­par­la­mentarische Zusammenarbeit in der Europäischen Union verstärkt und vereinfacht werden. Das ist im Hinblick auf die Bestimmungen der Rolle der nationalen Parlamente im Vertrag von Lissabon besonders hervorzuheben. IPEX wurde auf Grundlage einer Empfehlung der Konferenz der Präsident:innen der nationalen Parlamente der Europäischen Union (EU-PPK) im September 2000 geschaffen. Der Start der Website erfolgte 2006 und wurde seither immer wieder weiterentwickelt. Die neueste Version ging 2021 online.

Wichtig für Subsidiaritätskontrollverfahren

Informationen zu den Fragen, welche Punkte eines EU-Vorschlags kritisch gesehen werden, ob es zu diesen Punkten schon konkrete Beschlüsse gibt und ob ein bestimmtes EU-Dossier in anderen nationalen Parlamenten einer Prüfung unterzogen wird, sollten möglichst früh abgerufen werden können. Das gilt auch für das Subsidiaritätskontrollverfahren und im Bereich der anderen parlamentarischen Mitwirkungsrechte in EU-Angelegenheiten. Indem alle nationalen Parlamente diese Informationen (bei Beschlüssen inklusive einer englisch- bzw. französisch­sprachigen Übersetzung) umgehend auf der IPEX-Website zur Verfügung stellen, wird dieser rasche Informationsaustausch erleichtert.

Organisatorischer Aufbau

Alle nationalen Parlamente der EU-Mitgliedstaaten sind IPEX-Mitglieder, genauso wie das Europäische Parlament und die nationalen Parlamente der EU-Beitrittskandidaten.

Jedes nationale Parlament verfügt über einen IPEX-Korrespondenten bzw. eine IPEX-Korrespondentin, der bzw. die als Ansprech­partner:in im eigenen Parlament, für andere Parlamente und für die Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Eine zentrale Aufgabe besteht darin, IPEX mit parlamentarischen Dokumenten und anderen Informationen auf aktuellem Stand zu halten. Das österreichische Parlament ist derzeit auch im IPEX-Board vertreten. Außerdem stellt IPEX auch eine Kontaktliste aller Generalsekretär:innen der nationalen Parlamente zur Verfügung.

Sie erreichen die IPEX-Korrespondentin des österreichischen Parlaments unter internationaler-dienst@parlament.gv.at.

Zugang

Die IPEX-Website ist frei zugänglich, sodass der Abruf von Informationen von jedem Gerät mit Internetzugang möglich ist. Die Erstellung eines Accounts ermöglicht zum Beispiel das Speichern von Suchabfragen und die Aktivierung von Benachrichtigungen zu definierten Interessensgebieten.

Welche Informationen bietet die IPEX-Website?

Zentraler Bestandteil der multilingualen IPEX-Website ist die IPEX-Datenbank. Darin sind von der Europäischen Kommission (EK) übermittelte Dokumente und parlamentarische Dokumente der jeweiligen nationalen Parlamente zu finden. Eine umfassende Suchfunktion erlaubt eine differenzierte Suche nach verschiedenen Parametern wie z. B. nach den zuletzt gefassten Beschlüssen der jeweiligen Kammer bzw. des jeweiligen Parlaments. EU-Vorhaben, zu denen viele Parlamente einen Beitrag bereitgestellt haben, sind auf der Website als "Documents with high activities" hervorgehoben.

Zusätzlich zu den Dokumenten in der IPEX Datenbank enthält die IPEX-Website auch weitere wichtige Dokumente mit Bezug zur Europäischen Union, die von nationalen Parlamenten im Rahmen des parlamentarischen Verfahrens angenommen wurden (Entschließungen, Stellungnahmen usw.) und wissenschaftliche Beiträge.  

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