Eine Hymne auf Europa?
"Europa muss die Herzen der Menschen erreichen" – so lautete 2020 die Überschrift eines Beitrages des damaligen Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka in der Publikation "Fundamente. Meilensteine der Republik". Damals im Fokus: das 25-Jahr Jubiläum des Beitritts Österreich zur Europäischen Gemeinschaft (heute: Europäische Union). Fünf Jahre später, nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU ("Brexit"), dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie, dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und inmitten einer herausfordernden wirtschaftlichen Lage, steht Österreichs EU-Beitritt einmal mehr im Zentrum des Erinnerns.
Ob in den letzten fünf Jahren – unter diesen Vorzeichen – Europa die Herzen der Menschen vermehrt erreichen konnte, bleibt der persönlichen Einschätzung überlassen. Auf einer abstrakteren Ebene hält das Eurobarometer (Befragungszeitraum: Oktober 2024) jedenfalls fest: "Österreicher haben mehr Vertrauen in die EU", das seien mit 51 % der Befragten ein Zuwachs von fünf Prozentpunkten im Vergleich zum vorangehenden Halbjahr. Was die Frage nach dem Zugehörigkeitsgefühl anbelangt, so liegt der Wert nur knapp darüber: 53 % der Menschen in Österreich (immerhin 63 % sind es im EU-Durchschnitt) fühlen sich der Europäischen Union verbunden.
Die Mehrheit der Menschen in Österreich fühlen sich der Europäischen Union verbunden.