Der internationale Vergleich zur Entwicklung der real verfügbaren Haushaltseinkommen wird auf Grundlage von Daten aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung durchgeführt. Diese sind bereits bis 2022 verfügbar, zusätzlich liegen Prognosewerte der EK bis 2024 vor. Insgesamt zeigt sich, dass Länder mit starken Preissteigerungen auch starke nominelle Einkommenszuwächse verzeichneten (z. B. Ungarn, Polen), während in Ländern mit geringen Preissteigerungen auch die nominell verfügbaren Einkommen in deutlich geringeren Ausmaß stiegen (z. B. Spanien, Finnland).
Im EU-Schnitt sind die real verfügbaren Einkommen pro Kopf im Zeitraum 2019 bis 2022 um 1,6 % gestiegen. Österreich zählt dabei zu den Ländern mit einem Rückgang (‑1,7 %), weil die Gesamtsumme der Einkommen weniger stark gewachsen ist als die Bevölkerung. Negativ auf die Einkommen wirkten in diesem Zeitraum die stark gesunkenen Vermögenseinkommen. Einen stärkeren Rückgang bei den verfügbaren Einkommen pro Kopf weist in diesem Zeitraum Spanien auf (‑5,1 %), zu moderaten Rückgängen kam es in Belgien (‑0,4 %) und Italien (‑0,3 %). Den stärksten Zuwachs bei den realen Einkommen pro Kopf unter den Mitgliedstaaten verzeichnete Ungarn (+8,9 %), zu moderaten Einkommenszuwächsen kam es etwa in Frankreich (+1,9 %) und Deutschland (+1,0 %). Um vom Effekt der volatilen und mit einer größeren Unsicherheit behafteten Vermögenseinkommen zu abstrahieren, kann auch die Entwicklung der verfügbaren Einkommen ohne Vermögenseinkommen betrachtet werden. Das Wachstum der real verfügbaren Einkommen pro Kopf war in diesem Fall in Österreich von 2019 bis 2022 mit +2,4 % deutlich positiv und lag über dem EU‑Schnitt (+2,1 %). In Spanien ist auch in diesem Szenario die Entwicklung mit ‑4,9 % deutlich negativ.
Gemäß der Frühjahrsprognose der EK liegen die real verfügbaren Einkommen pro Kopf (inkl. Vermögenseinkommen) in Österreich im Jahr 2024 inflationsbereinigt um 1,1 % über den Vergleichswert aus 2019. Dies entspricht im Zeitraum 2019 bis 2024 der Entwicklung in Deutschland, für 6 Mitgliedstaaten wird in der Prognose ein geringeres Wachstum ausgewiesen und für 17 Mitgliedstaaten ein höheres. Der Hauptgrund für die unterdurchschnittliche Entwicklung in Österreich sind wiederum die Vermögenseinkommen. Ohne Vermögenseinkommen ist die Entwicklung Österreichs im internationalen Vergleich auch im Zeitraum bis 2024 deutlich besser. Pro Kopf liegen die verfügbaren Haushaltseinkommen dann inflationsbereinigt um 5,3 % über dem Vorkrisenwert aus dem Jahr 2019, womit sich Österreich im Mittelfeld der EU-Mitgliedstaaten befindet.