Die direkten Förderungen des Bundes umfassen finanzielle Zuwendungen ohne direkte Gegenleistung an Individuen oder Organisationen für Leistungen von öffentlichem Interesse. Im Jahr 2023 beliefen sie sich auf 11,3 Mrd. EUR. Davon entfielen 2,7 Mrd. EUR auf temporäre Maßnahmen zur Bewältigung der COVID‑19-Krise sowie der Energie- und Teuerungskrise. Das Fördervolumen ohne Krisenmaßnahmen lag mit 8,6 Mrd. EUR um 34,7 % über dem Niveau von 2019.
Dabei waren in nahezu allen Förderungsbereichen größere Anstiege zu verzeichnen. Besonders deutlich wuchsen die nicht krisenbedingten Auszahlungen für Förderungen im Bereich Klima, Umwelt und Mobilität mit einem Anstieg um 166,8 % auf 1,3 Mrd. EUR von 2019 bis 2023. Eine weitere größere Steigerung in diesem Zeitraum betraf den Bereich Bildung, Wissenschaft und Forschung (+40,9 % auf 1,7 Mrd. EUR). Relativ moderat fiel das Wachstum seit 2019 mit 4,9 % im bislang größten Förderungsbereich Land-, Forst- und Wasserwirtschaft aus, auf den 2023 Förderungen iHv 2,2 Mrd. EUR entfielen (davon 65 % aus EU-Mitteln).
Im BVA 2024 war ein weiterer Anstieg der gesamten direkten Förderungen auf 14,6 Mrd. EUR (+28,9 %) und der krisenbereinigten Förderungen auf 11,2 Mrd. EUR (+30,0 %) vorgesehen. Auf Basis der ersten vorliegenden Daten zum vorläufigen Erfolg 2024 wurden die budgetierten Auszahlungen bei den nicht krisenbedingten Förderungen vor allem aufgrund von Minderauszahlungen für die Breitbandförderung und beim Klima- und Energiefonds (KLI.EN) um 1,0 Mrd. EUR unterschritten. Auch bei den krisenbedingten Förderungen ergaben sich auf Basis der vorläufigen Vollzugsdaten in mehreren Bereichen Minderauszahlungen (v. a. Investitionsprämie, Energiekostenzuschüsse und ‑pauschale), die zum Teil durch nicht budgetierte Zuschüsse in Zusammenhang mit der Aussetzung des Erneuerbaren-Förderbeitrags und der Erneuerbaren-Förderpauschale kompensiert wurden. Trotz der Voranschlagsunterschreitung verzeichneten die Auszahlungen für Förderungen im Vergleich zu 2023 einen kräftigen Anstieg um 14,1 % (krisenbereinigt: 18,3 %).
Im Jahr 2023 wurden direkte Bundesförderungen iHv 2,0 Mrd. EUR durch externe Förderungsstellen in deren Namen und auf deren Rechnung vergeben. Dazu zählen etwa die COVID‑19 Finanzierungsagentur des Bundes (COFAG), die Agrarmarkt Austria (AMA), die Austrian Development Agency (ADA), die Bundes-Sport GmbH (BSG), der Ausgleichstaxfonds (ATF), die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) und der Klima- und Energiefonds (KLI.EN). Die Abwicklungskosten wurden 2023 mit 227 Mio. EUR ausgewiesen, wobei die AMA (98 Mio. EUR) und die FFG (36 Mio. EUR) die größten Posten darstellten. Gemäß den vorläufigen Erfolgszahlen stiegen die Abwicklungskosten 2024 im Vorjahresvergleich um 22,8 % auf 279 Mio. EUR an.