Budgetvollzug

Budgetvollzug

Die Auszahlungen des Bundes betrugen von Jänner bis Oktober 2025 insgesamt 98,1 Mrd. EUR, was im Vorjahresvergleich einem Anstieg um 0,1 % entspricht. Zu Mehr­auszahlungen per Ende Oktober kam es insbesondere bei den Pensionen (+2,2 Mrd. EUR), dem Bundespersonal und Landeslehr­personal (+0,8 Mrd. EUR), den Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung (+0,6 Mrd. EUR) und der thermisch-energetischen Sanierung (+0,6 Mrd. EUR). Rückläufig waren die Auszahlungen für Energiekrisen­maßnahmen (‑2,5 Mrd. EUR), den Klimabonus (‑1,8 Mrd. EUR), COVID‑19-Maßnahmen (‑0,5 Mrd. EUR) und die Finanzierungskosten (‑0,4 Mrd. EUR).

Die Einzahlungen beliefen sich von Jänner bis Oktober 2025 auf 84,2 Mrd. EUR und waren um 3,5 % höher als im Vorjahreszeitraum. Dabei kam es per Ende Oktober insbesondere im Bereich der Nettoabgaben (+1,7 Mrd. EUR) und bei den Rückflüssen aus der Aufbau- und Resilienz­fazilität (RRF; +1,6 Mrd. EUR) zu Mehreinzahlungen. Auch die Beiträge zur Arbeitslosen­versicherung (+0,4 Mrd. EUR) und zum Familien­lasten­ausgleichsfonds (FLAF; +0,2 Mrd. EUR) verzeichneten deutliche Zuwächse.

Bundesrechnungsabschluss

Der Rechnungshof legte den Bundesrechnungsabschluss (BRA) 2024 am 27. Juni 2025 vor. Die Analyse des Budgetdienstes umfasst insbesondere die konsolidierte Vermögens-, Ergebnis- und Finanzierungs­rechnung sowie die Ergebnisse der § 9-Prüfungen des Rechnungshofs. Die Aktiva erhöhten sich um 5,4 Mrd. EUR auf 131,4 Mrd. EUR, wobei der Anstieg vor allem aus gestiegenen Forderungen (+5,8 Mrd. EUR) und Beteiligungs­bewertungen (+1,7 Mrd. EUR) resultierte. Gegenläufig wirkte der Abbau liquider Mittel (‑3,2 Mrd. EUR). Auf der Passivseite dominierte die Aufnahme zusätzlicher Finanz­schulden (+16,0 Mrd. EUR), ihr Stand betrug Ende 2024 299,3 Mrd. EUR. Der Nettofinanzierungs­bedarf (19,1 Mrd. EUR) wurde überwiegend durch die Aufnahme von Finanz­schulden aber auch durch den Abbau liquider Mittel abgedeckt. Das negative Netto­vermögen verschlechterte sich erneut um 12,4 Mrd. EUR auf ‑228,6 Mrd. EUR.

Berichte an den Budgetausschuss

Der Budgetdienst erstellt Analysen zu Berichten, die der Budget­ausschuss des National­rats regel­mäßig erhält. Diese Analysen betreffen beispiels­weise Rücklagen, Haftungen, Finanz­schulden, Förderungen und das Beteiligungs- und Finanz­controlling des Bundes.

Der Stand der Rücklagen zum Ende des Jahres 2013 betrug 17,4 Mrd. Euro. Nach dem deutlichen Rückgang der Rücklagen im Jahr 2017 aufgrund von Entnahmen im Zusammenhang mit der KA Finanz AG und der HETA veränderte sich der Rücklagenstand zwischen 2017 und 2019 nur geringfügig.  Ab 2020 stiegen die Rücklagenstände an. Diese Entwicklung setzte sich auch 2024 fort und führt zum höchsten Wert in Höhe von 28,7 Mrd. EUR seit Einführung der Haushaltsrechtsreform

Vorläufiger Gebarungserfolg

Der Nettofinanzierungssaldo 2024 betrug -19,1 Mrd. EUR und war um 1,7 Mrd. EUR besser als veranschlagt. Die Rücklagen stiegen auf einen Höchststand von 28,7 Mrd. EUR.

Am Ende des Jahres 2024 wies der Bund bereinigte Finanzschulden iHv 299,3 Mrd. EUR (61,1 % des BIP) auf. Damit waren die Finanzschulden um 16,0 Mrd. EUR höher als Ende 2023. Im Verhältnis zum BIP entspricht dies einem Anstieg um 1,2 %-Punkte

Finanzschulden

Die bereinigten Finanzschulden des Bundes stiegen im Jahr 2024 um 16,0 Mrd. EUR bzw. 5,6 % auf 299,3 Mrd. EUR.

Die Gesamthaftungen des Bundes betrugen im Jahr 2024 93,8 Mrd. EUR, gegenüber dem Vorjahr stiegen sie um 1,1 Mrd. EUR. Im Jahr 2020 betrugen sie noch 101,3 Mrd. EUR

Bundeshaftungen

Die Gesamthaftungen des Bundes für Kapital beliefen sich Ende 2024 auf 93,8 Mrd. EUR und stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Mrd. EUR (+1,2 %).

Die direkten Förderungen des Bundes sanken 2023 im Vorjahresvergleich von 13,5 Milliarden Euro auf 11,3 Milliarden Euro. Gleichzeitig stieg das Niveau der indirekten Förderungen von 23,5 Milliarden Euro auf 25,5 Milliarden Euro

Förderungen

Das Gesamtvolumen der direkten und indirekten Förderungen des Bundes belief sich im Jahr 2023 auf 36,8 Mrd. EUR.

Die Beteiligungen des Bundes umfassen laut Vorschau 2025 127.300 Beschäftigte (VBÄ), 118 Unternehmen, 11,7 Mrd. EUR für Personalaufwand, 18,4 Mrd. EUR an Auszahlungen des Bundes, 1,9 Mrd. EUR an Einzahlungen in das Bundesbudget und 21,7 Mrd. EUR an Haftungen

Beteiligungs- und Finanzcontrolling

Der Bericht umfasst 118 Beteiligungen, die laut Vorschau 2025 Auszahlungen vom Bund iHv 18,4 Mrd. EUR erhalten und 1,9 Mrd. EUR in das Bundesbudget einzahlen.

Aus Hilfsprogrammen für Griechenland sind noch Darlehen iHv 217 Mrd. EUR ausständig. Die weiteren Programmländer mit ausstehenden Darlehen sind Portugal (48 Mrd. EUR), Irland (36 Mrd. EUR), Spanien (12 Mrd. EUR) und Zypern (6 Mrd. EUR)

Stabilisierungsmaßnahmen im Euroraum

Berichtet wird über die Hilfsmaßnahmen im Euroraum für Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Zypern seit 2010 und weitere Programme seit 2020.

Untergliederungsanalysen zu BHG-Berichten

Die Untergliederungs­analysen zu Berichten nach dem Bundeshaushaltsgesetz 2013 (BHG 2013) umfassen und analysieren die in den Berichten zur Wirkungs­orientierung, in den Berichten über die Wirkungs­orientierte Folgen­abschätzung, in den Förderungs­berichten sowie in den Berichten über die Ergebnisse des Beteiligungs- und Finanzcontrolling und in den Beteiligungs­berichten enthaltenen Angaben und Informationen.