Die Entwicklungen im Bundeshaushalt waren 2023 von einem schwierigen makroökonomischen Umfeld, einer rückläufigen Bedeutung der Krisenmaßnahmen und einigen einzahlungsseitigen Sonderfaktoren (z. B. Bankenabwicklung) geprägt. Die Entwicklung des realen (inflationsbereinigten) BIP und des Konsums war im Jahr 2023 schlechter als bei der Budgeterstellung prognostiziert. Wegen der höheren Inflation entsprachen die nominellen Werte aber in etwa den Erwartungen. Der Arbeitsmarkt entwickelte sich im Jahr 2023 etwas günstiger als ursprünglich prognostiziert.
Die Finanzierungsrechnung zeigt 2023 einen Nettofinanzierungssaldo von ‑8,0 Mrd. EUR, der sich gegenüber dem Vorjahr zwar wesentlich verbesserte (+12,7 Mrd. EUR), aber weiterhin deutlich negativ ausfiel. Dies ist vorwiegend auf höhere Einzahlungen aus Abgaben und abgabenähnlichen Erträgen (+6,1 Mrd. EUR), Dividenden (+772,0 Mio. EUR), Transfers (+459,6 Mio. EUR) und Zinsen (+372,8 Mio. EUR), aber auch auf die Rückzahlung von gewährten Darlehen (+2,5 Mrd. EUR) zurückzuführen. Dem gegenüber standen höhere Auszahlungen für Finanzaufwand (+1,6 Mrd. EUR), Sachanlagen (+446,6 Mio. EUR) sowie für Personal (+647,6 Mio. EUR). Die Auszahlungen für Transfers reduzierten sich geringfügig (‑38,4 Mio. EUR). Zu einem deutlichen Rückgang kam es bei den Auszahlungen für betrieblichen Sachaufwand (‑4,0 Mrd. EUR), vor allem wegen der im Vorjahr angeschafften strategischen Gasreserve.
Das Nettoergebnis der Ergebnisrechnung verbesserte sich 2023 um 2,0 Mrd. EUR, war aber mit ‑10,7 Mrd. EUR weiterhin deutlich negativ. Der Anstieg der Erträge (+5,0 Mrd. EUR), insbesondere aus Abgaben, abgabenähnlichen Erträgen sowie Finanzerträgen, konnte die Mehraufwendungen iHv 3,0 Mrd. EUR, vor allem bei den Transfers und den Finanzaufwendungen mehr als kompensieren. Die Transferaufwendungen ohne Krisenmaßnahmen betrugen 2023 76,1 Mrd. EUR. Damit lagen sie um 29,9 % über dem Vorkrisenniveau von 2019, die Verbraucherpreise stiegen in diesem Zeitraum um 22,0 %. Seit Einführung des doppischen Rechnungswesens wurde nur 2019 ein positives Nettoergebnis iHv 819,1 Mio. EUR erwirtschaftet.
Das Nettoergebnis war 2023 um 2,7 Mrd. EUR ungünstiger als der Nettofinanzierungssaldo in der Finanzierungsrechnung. Dies lag insbesondere an den Erträgen, die um 3,0 Mrd. EUR niedriger als die Einzahlungen waren. Einzahlungen aus dem Verkauf der Anteile an der immigon portfolioabbau ag i.A. werden in der Ergebnisrechnung um den Buchwert geschmälert, jene aus der Rückzahlung von Darlehen (hier durch die ABBAG) führen zu keinen Erträgen. Der Unterschied zwischen den konsolidierten Aufwendungen und Auszahlungen war mit 281,7 Mio. EUR deutlich geringer.