Als Instrumente zur Stabilisierung des Euroraums dienen bilaterale Darlehen, der Europäische Finanzstabilisierungsmechanismus (EFSM), die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) sowie Zuschüsse an Griechenland aus Zinseinkünften für griechische Anleihen, die von den Notenbanken im Rahmen des Ankaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) für die Wertpapiermärkte erworben wurden. EFSM und EFSF wurden durch den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) abgelöst. Über diesen permanenten Rettungsschirm werden seit 1. Juli 2013 neue Programme abgewickelt.
Die Unterstützung von Griechenland, Irland und Portugal erfolgte aus der EFSF bzw. über den EFSM, Spanien und Zypern erhielten ESM-Mittel. Das dritte Hilfsprogramm für Griechenland wurde ebenfalls aus dem ESM finanziert. Aus den europäischen Stabilisierungsinstrumenten, bilateralen Finanzhilfen und den IWF‑Darlehen waren zum 31. Dezember 2021 Darlehensbeträge von insgesamt 361,4 Mrd. EUR ausständig (Griechenland 242,8 Mrd. EUR, Irland 40,2 Mrd. EUR, Portugal 48,4 Mrd. EUR, Spanien 23,7 Mrd. EUR, Zypern 6,3 Mrd. EUR). Bis Juni 2022 sollen Griechenland halbjährlich schuldenerleichternde Maßnahmen gewährt werden, sofern es seinen Verpflichtungen zur Reformkontinuität und -vollendung nachkommt.
Nach deutlichen BIP‑Einbrüchen im Jahr 2020 in allen Programmländern außer Irland kam es im Jahr 2021 zu einer Erholung. Am stärksten waren dabei die Anstiege in Irland (+13,7 %) und in Griechenland (+8,5 %). Für die Jahre 2022 und 2023 wird in der aktuellen Winterprognose der EK eine weitere Erholung in allen Ländern erwartet. Bei den Arbeitslosenquoten zeigten sich ebenfalls Rückgänge im Jahr 2021, welche sich in der Zukunft fortsetzen sollen. Griechenland wies mit 15,3 % im Jahr 2021 noch das höchste Niveau auf, allerdings kam es dort selbst im Jahr 2020 zu keinem Anstieg. Die Inflation hat im Jahr 2021 deutlich zugenommen und betrug durchschnittlich 2,6 % im Euroraum. In Griechenland (0,6 %) und in Portugal (0,9 %) war sie weiterhin relativ gering. Für das Jahr 2022 hat die EK ihre Erwartungen in der aktuellen Winterprognose angehoben.