Zusätzlich zur Einkommenserhöhung durch Maßnahmen stiegen die nominellen Einkommen durch Lohn- und Pensionserhöhungen und weitere Gründe (z. B. Beschäftigungszuwachs, höheres durchschnittliches Arbeitslosengeld).
In den unteren drei Einkommensdezilen waren die real verfügbaren Einkommen im gesamten Betrachtungszeitraum im Durchschnitt höher als im Vorkrisenjahr 2019. Dies ist im Wesentlichen auf die umgesetzten Unterstützungsmaßnahmen zurückzuführen, die vor allem in den unteren Bereichen der Einkommensverteilung zu signifikanten relativen Einkommenszuwächsen führten.
In den mittleren und oberen Einkommensdezilen lag das real verfügbare Einkommen insbesondere 2023 und teilweise auch 2022 unter dem Vorkrisenniveau 2019. Die realen Einkommensverluste aufgrund der verzögerten Inflationsanpassung der Löhne und Pensionen wurden in diesem Zeitraum durch die Unterstützungsmaßnahmen im Durchschnitt nicht ausgeglichen. Im Jahr 2024 führten die realen Einkommenszuwächse und das Fortbestehen der Maßnahmen (v. a. Abgeltung der kalten Progression) dazu, dass die realen Einkommen auch in diesen Einkommenssegmenten wieder über dem Niveau von 2019 lagen.
Bei der vorgenommenen Betrachtung der Einkommensentwicklung nach Dezilen im Zeitverlauf ist zu berücksichtigen, dass eine gewisse Mobilität zwischen den Dezilen besteht und die Haushalte in einem bestimmten Dezil daher nicht immer dieselben sind. Außerdem handelt es sich in den einzelnen Dezilen um Durchschnittswerte, sodass ein Teil der Haushalte einen stärkeren bzw. schwächeren Einkommenszuwachs aufwies.
Für den internationalen Vergleich wird die Entwicklung der real verfügbaren Haushaltseinkommen pro Kopf in der EU gemäß Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung (VGR) herangezogen. Das Wachstum in Österreich war mit insgesamt 3,1 % von 2019 bis 2024 etwas schwächer als im Euroraum (+5,0 %) bzw. in der EU (+5,4 %). Zwischen den Mitgliedstaaten zeigte sich dabei eine große Streuung mit realen Zuwächsen über 15 % in Ungarn, Rumänien und Polen. Österreichs Nachbarländer wiesen — mit Ausnahme Ungarns — ähnliche Wachstumsraten wie Österreich auf.