Die gesamtstaatlichen Ausgaben stiegen 2024 im Vorjahresvergleich um 21,8 Mrd. EUR bzw. 8,8 % an. Zu Mehrausgaben kam es insbesondere bei den Sozialleistungen (+10,6 %), den Arbeitnehmerentgelten (+10,0 %) und den Zinsausgaben (+27,1 %). Rückläufig waren hingegen erneut die Ausgaben für Subventionen (‑11,3 %). Die Staatsausgabenquote erhöhte sich aufgrund der hohen Ausgabenzuwächse und des geringen nominellen Wirtschaftswachstums deutlich um 3,6 %-Punkte auf 56,3 % des BIP. Die gesamtstaatlichen Einnahmen stiegen 2024 im Vorjahresvergleich um 11,7 Mrd. EUR bzw. 4,9 % an. Der Anstieg der Staatseinnahmen resultierte vor allem aus den kräftigen Zuwächsen bei den von der Lohnsumme abhängigen Abgaben und den Einnahmen aus Dividenden, die vom Konsum abhängigen Abgaben verzeichneten nur moderate Zuwächse. Die Staatseinnahmenquote stieg im Vorjahresvergleich um 1,5 %-Punkte auf 51,6 % des BIP, die Abgabenquote lag 2024 bei 44,9 % des BIP.
Das im Vergleich zu den Ausgaben schwächere Wachstum der Einnahmen führte 2024 zu einem Anstieg des gesamtstaatlichen Maastricht-Defizits um 10,1 Mrd. EUR auf 22,5 Mrd. EUR bzw. 4,7 % des BIP. Das Maastricht‑Defizit 2024 betraf überwiegend den Bund mit 17,1 Mrd. EUR bzw. 3,5 % des BIP. Aber auch die anderen Teilsektoren verzeichneten 2024, wie bereits 2023, signifikante Defizite. Dies betraf insbesondere die Länder (ohne Wien) mit 2,0 Mrd. EUR (0,4 % des BIP) und Wien mit 1,6 Mrd. EUR (0,3 % des BIP). Aber auch die Gemeinden (ohne Wien) wiesen mit 1,0 Mrd. EUR (0,2 % des BIP) erneut ein Defizit auf. Der Beitrag der SV-Träger ist mit einem Defizit von 0,8 Mrd. EUR (0,2 % des BIP) etwas geringer.
Bei der Budgeterstellung im Herbst 2023 wurde für 2024 mit 2,7 % des BIP ein um 1,9 %-Punkte bzw. 8,8 Mrd. EUR niedrigeres Defizit erwartet. Im Vergleich zur Budgetplanung waren insbesondere die Staatsausgaben um 8,3 Mrd. EUR bzw. 3,2 % höher als erwartet. Die Staatseinnahmen waren trotz der schlechteren Konjunkturentwicklung und zusätzlicher abgabensenkender Maßnahmen nur um 0,4 Mrd. EUR niedriger als geplant.
Auch die gesamtstaatliche Schuldenquote verzeichnete im Vorjahresvergleich aufgrund des hohen Defizits und des schwachen nominellen BIP-Wachstums einen Anstieg um 3,3 %-Punkte auf 81,8 % des BIP im Jahr 2024. Damit lag sie um 10,8 %-Punkte über dem Vorkrisenniveau von 2019 (71,0 % des BIP). In Absolutwerten stieg der gesamtstaatliche Schuldenstand um 22,6 Mrd. EUR auf 394,1 Mrd. EUR. Mit 341,2 Mrd. EUR entfallen knapp 87 % der gesamtstaatlichen Schulden auf den Bundessektor.