Ein dritter gemeinsamer Dienst kam 1975 zu dem Rechts- und Administrativen Dienst und dem Stenographen- und Parlamentarischen Pressedienst hinzu: der Parlamentarisch-wissenschaftliche Dienst. In diesem wurden die bestehenden Informationseinrichtungen Archiv und Parlamentsbibliothek zusammengefasst, ergänzt um die Literaturdokumentation.
1993 erfolgte die nächste Reform in der Struktur der Parlamentsdirektion: Eine weitere Führungsebene wurde eingezogen. Die zwei Parlamentsvizedirektor:innen hatten bis dahin nur stellvertretende Funktion für den/die Parlamentsdirektor:in. Sie wurden nun jeweils Leiter:in der Bereiche "Legislative" und "Administration". Ihnen unterstellt waren die jeweiligen Dienstleiter:innen, die wiederum Vorgesetzte der Abteilungsleiter:innen sind. 2006 wurde der Parlamentarisch-wissenschaftliche Dienst aufgelöst und der Dienst "Information und Öffentlichkeit" eingerichtet, der sich um die in der Mediengesellschaft notwendige parlamentarische Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Technische Entwicklungen führten außerdem zur Schaffung neuer Abteilungen wie der EDV-Abteilung oder des Kompetenzzentrums "E-Recht".
Aufgrund der Informationstechnik, der öffentlichen Veranstaltungen und des stark angestiegenen Umfangs der parlamentarischen Arbeit stieg die Anzahl der Parlamentsbediensteten im Laufe der Jahre. So waren 1970 knapp 150 Personen angestellt, im Jahr 2000 beschäftigte die Parlamentsdirektion über 380 Personen. Aufgrund von Sparpaketen verlangsamte sich der Zuwachs. Derzeit hat die Parlamentsdirektion rund 400 Mitarbeiter:innen. Im EU-weiten Vergleich, gemessen an der Relation zum BIP oder zum gesamten Staatsbudget, zählt das österreichische Parlament zu den sparsamsten in der Europäischen Union.
Die Organisationsstruktur der Parlamentsdirektion besteht bis heute. Sie wurde im Jahr 1994 um die Aufgabenbereiche, die im Zusammenhang mit den in Österreich gewählten Mitgliedern des Europäischen Parlaments stehen, erweitert.